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„Bei INTERWARE geht es um eine neue Generation von Design. Üblicherweise wird der Begriff der Couture mit der Vergangenheit in Verbindung gebracht. Meine Arbeit ist eine Verschmelzung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. In ihr ist das Gedächtnis der Vergangenheit durch das Handwerkliche, das Poetische und das Vertraute präsent, während sich die Zukunft durch Technologie und Innovation, ganz praktisch und realistisch, darstellt. Dabei beruht sie nicht auf einem ‘totalen Look’. Es sind lediglich die Dinge, die ich liebe - die Dinge, die einen Platz in meiner Welt haben.” (Maurizio Galante)

Seit 2003 arbeitet Maurizio Galante gemeinsam mit Tal Lancman unter dem Label INTERWARE. INTERWARE wurde als Gesellschaft für „transversales Design” gegründet, d. h. als Crossover-Vision von Design, Kunst, Architektur und Leben, quer zu den üblichen Abgrenzungen. „Ist es möglich, eine Verbindungslinie zu ziehen zwischen dem Standard und dem Populären, dem Vervielfältigten und dem Unikat? Kann das Elementare neben dem Raffinierten bestehen? Das Übliche neben dem Seltenen?” fragten die beiden damals.

Maurizio Galante begann Anfang der 1990er Jahre, nach Studien der Architektur und des Modedesigns, sich im Bereich der Haute Couture zu etablieren. Tal Lancman ist Trendforscher und Trendsetter und seit 1995, als Kreativdirektor für View Textile tätig, eine bedeutende Fachzeitschrift für Trends in den Bereichen Farben, Textil, Mode, Ausstattung und Marketing. Für Mudam waren beide zwischen 2003 und 2009 als Design & Food Curators verantwortlich für die Produktlinien in der Mudam Boutique und im Mudam Café. Auch Mu, das Maskottchen des Museums, stammt aus ihrer Feder.

Die Ausstellung Transversal Design vereint zahlreiche Projekte von INTERWARE aus den vergangenen Jahren. Atmosphärische Kunstinstallationen, wie der springende Tigre nuage (2009) aus 2.500 Tüllblättern, werden begleitet von Lampen und Lichtobjekten wie dem Kristallleuchter in Form eines Tigerschädels, Altaïca Tigris (2010), die an den Goldregen des Zeus erinnernde Danae (2008) oder Corail or (2010), inspiriert von marinen Lebenswelten. Funktional, spielerisch und dekorativ sind ähnliche und andere Motive auf den TATO TATTOO (2008-) zu finden, einer Serie von Puffs und Sitzkissen von großer Originalität. Andere Sitzgelegenheiten, wie Flirt (2007) und Blow Up (2007) spielen mit Stimmungen, Farben und Formen, während sich im Sessel Valentina C (2006) Glamour und Mode vereinen.

Das Spiel mit dem Material ist bei INTERWARE ständig präsent, ob in dem „marmornen” Sessel Louis XV goes to Sparta (2011) oder in Maurizio Galantes Kreationen zur Haute Couture, seien sie „nur” Modellkleider wie in Galanterie échelle 1/5 (2004), oder die skulpturhaften, eleganten Realisationen in Originalgröße. Selbst die Gestaltung der Natur findet in der gemeinsamen Arbeit einen Platz, wie in den provisorischen oder dauerhaften Gartenprojekten, z. B. bei der Teilnahme am Gartenfestival von Chaumont-sur-Loire (2003) oder in der Gestaltung eines Rosengartens (2005) in Guyancourt bei Paris.

Die „Transversalität” von INTERWARE wird im kreativen Herangehen an unterschiedliche ästhetische und funktionale Fragestellungen deutlich: Jedes Objekt, ob Möbel, Kleidungsstück oder Wohndekor wird mit der gleichen Mischung aus künstlerischer Inspiration und technischer Perfektion von den besten Handwerkern realisiert. Für Maurizio Galante und Tal Lancman ist die Methode der Haute Couture und des Designs eine vielfältig anwendbare kreative Sichtweise, deren Grenzen sie nicht aufhören zu erweitern.

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Maurizio Galante & Tal Lancman
transversal design. haute couture - design - architecture
Kuratorin: Anna Loporcaro