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Festakt und Vernissage: Sonntag, 16. März 2008, 11 Uhr.

Konstanz blickt auf eine lange Tradition als ein Ort der Begegnung und des Handels zurück, der durch seine zentrale Lage in Europa vielen Reisenden und Kaufleuten zur wichtigen Station wurde. Vom spätmittelalterlichen Konstanzer Konzil bis zu den heutigen Touristenströmen reicht eine kontinuierliche Geschichte dieser Stadt, in der sich unterschiedlichste Wege berührten und kreuzten, in der sich die Erfahrungen Ortsansässiger durch jene ihrer Gäste erweiterten. Das aus diesen Verbindungen und historischen Bezügen entstandene Netzwerk umspannt heute den gesamten Erdball. Auch der Kunstverein ist ein Knotenpunkt solcher Verknüpfungen. Seit nunmehr 150 Jahren bindet dieser Zusammenschluss Konstanzer Bürger die Stadt in das nationale und internationale Kunstgeschehen mit ein und gibt wichtige Anregungen für das kulturelle Leben am See. Die Ausstellung 'Menschen und Orte' fügt diesem Netzwerk nun weitere Verbindungslinien hinzu. Einige der Künstlerinnen und Künstler stammen aus Konstanz oder der umgebenden Region und leben mittlerweile an weit verstreuten Orten, andere kamen im Zuge der Ausstellungsvorbereitung zum ersten Mal als Fremde hier her, um unter dem Eindruck der lokalen Gegebenheiten neue Arbeiten zu fertigen. Einigen wenigen ist die Verbindung eher ideell, einzig der Auswahl über die Themen und Prozesse ihrer Werke geschuldet. Insgesamt fügen sich persönliche und theoretische Verknüpfungen ins lokale Gewebe, an das wiederum die Besucher der Ausstellung anknüpfen und es mit ihren eigenen Ideen fortführen. Die Stadt ist dabei immer Teil der Präsentation. Zum einen sind die Räume der Wessenberg-Galerie als die vormaligen Wohnräume Ignaz Freiherr von Wessenbergs selbst ein wichtiges Dokument der lokalen Geschichte; zum anderen geben sie aus jedem Fenster die Sicht auf die Altstadt und die historischen Gebäude unserer Gegenwart frei – und beziehen diese Szenerie direkt in die Ausstellung mit ein. Nicht dass wir uns je wirklich davon lösen könnten, denn natürlich formt diese historische Umgebung auch unseren Blick. Unsere Sichtweise schult sich an ihr und wir sehen Anderes in Relation zu dem was sich uns eingeprägt hat. Diese historische Umgebung bildet somit eine Rahmenbedingung unserer Wahrnehmung und auch einen visuellen Standard für zeitgenössische Erfahrungen. 'Menschen und Orte' nimmt sich die Stadt zum Thema, den Ort, die Landschaft. Sie dokumentiert und kommentiert die Situation der Menschen darin als das Resultat eines kulturellen Prozesses, der Grenzen und Zeiten übergreift.

Zum 150-jährigen Jubiläum erscheint ein zweibändiger Katalog im Verlag The Green Box. In Band 1 gibt die Kunsthistorikerin Anne Langenkamp einen fundierten Überblick über die Geschichte des Kunstvereins von 1858 bis heute; Band 2 dokumentiert die Jubiläumsausstellung 'Menschen und Orte'.

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Menschen und Orte
Eine Ausstellung zum 150-jährigen Jubiläum des Kunstvereins Konstanz
Ort: Kunstverein Konstanz und Wessenberg-Galerie
kuratiert von Axel Lapp

mit Florian Bielefeldt, Norbert Bisky, Sonia Boyce, Laura Bruce, Frieder Butzmann, Daniel Gustav Cramer, Monica Germann & Daniel Lorenzi, Bertram Hasenauer, Christian Hutzinger, Nikola Irmer, Roland Iselin, Christof Hamann, Hendrikje Kühne & Beat Klein, Melanie Manchot, Martin Newth, Cornelia Renz, Martina Sauter, Costa Vece, Christian Vetter, Gabriel Vormstein

Parallelstationen:
16.03.08 - 29.06.08 Kunstverein Konstanz
16.03.08 - 29.06.08 Wessenberg Galerie Konstanz