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Ort: Lokremise St. Gallen

Menschenzellen oder menschliche Behältnisse – die Begriffe bezeichnen den eigenen Körper genauso wie den umgebenden Raum, die Intimität des privaten Zimmers, einer Wohnung oder eines Hauses. Gerade das Gefangensein im eigenen Körper wie in der Welt offenbart sich als existentielle Dimension im Schaffen zahlreicher Künstlerinnen der jüngeren Vergangenheit. War der Blick auf den weiblichen Körper in der Kunst seit jeher ein männlicher, war ihr eigener Lebensraum fremdbestimmt, so haben sich Künstlerinnen seit Mitte des 20. Jahrhunderts und verstärkt noch seit den 1970er Jahren von ihren männlichen Kollegen emanzipiert und dezidiert eigene Bildvorstellungen entworfen.

Um diesen Schlüsselmoment der Verselbständigung kreist die Ausstellung mit Werken von herausragenden Künstlerinnen aus der umfangreichen Kollektion der Ostschweizer Sammlerin Ursula Hauser. Im Zentrum stehen erstrangige Werkgruppen von Louise Bourgeois und Maria Lassnig, um die herum sich erlesene Werke von sechs weiteren Künstlerinnen aus der bedeutenden Sammlung gruppieren: Phyllida Barlow, Berlinde De Bruyckere, Rachel Khedoori, Carol Rama, Loredana Sperini und Alina Szapocznikow. Human Capsules vereint acht signifikante Positionen, die wie Carol Rama oder Alina Szapocznikow zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind oder wie Loredana Sperini noch zu entdecken sind. Gleichzeitig spiegelt die Präsentation in der Konzentration auf das Schaffen von Künstlerinnen eines von Ursula Hausers zentralen Sammlungsinteressen.