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Nach dem Ersten Weltkrieg war Deutschland in politischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht von schweren Krisen geprägt. Die bildenden Künstler wandten sich realistischen Tendenzen zu, die seit 1925 unter dem Begriff „Neue Sachlichkeit“ zusammengefasst werden. Zentren der von klassizistischer Ruhe einerseits und einem politisch zugespitzten Verismus andererseits bestimmten Strömung waren vor allem München, Dresden und Berlin. Aber auch in den östlichen Gebieten der Weimarer Republik wurde die Neue Sachlichkeit rezipiert. Außerdem lassen sich parallele Entwicklungen in der tschechoslowakischen und polnischen Kunstszene erkennen.

Neben dem Dresdner Umkreis von Otto Dix fokussiert die Ausstellung die Breslauer Kunstakademie und ihre Lehrerpersönlichkeiten Alexander Kanoldt und Carlo Mense. Gemälde und Papierarbeiten von schlesischen, böhmischen, tschechischen und österreichischen Künstlern wie August Wilhelm Dressler, Ernst Neuschul, Erika Streit, Hans Baluschek, Max Radler, Franz Sedlacek, Ernst Nepo und Milada Marešová zeigen die Inspirationsquellen, aber auch die individuelle Vielfalt der Neuen Sachlichkeit auf: vom schonungslos direkten Porträt über die zeitlos-erstarrte Landschaft und das erhaben inszenierte Stillleben bis hin zur magisch-rätselhaften Figurenszene.