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Eröffnung: Freitag, 9. Mai 2008, 19 Uhr

Die Kunsthalle Düsseldorf präsentiert eine umfassende Werkschau des 1947 geborenen Künstlers Meuser. Von 1968 bis 1972 studierte Meuser an der Kunstakademie Düsseldorf bei Joseph Beuys und Erwin Heerich. 1992 nahm er an der documenta IX teil. Im selben Jahr wurde er zum Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe ernannt. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf und Karlsruhe.

Fundstücke bilden meist das Ausgangsmaterial für Meusers Skulpturen, Wandobjekte, Bilder und installative Arrangements. Aufgewachsen in Essen, im Herzen des Ruhrgebiets, sind Schrott-plätze Inspiration und Quelle für seine künstlerische Arbeit aus verwitterten Konstruktions-modulen, ausgemusterten Bauteilen und funktionalen Architekturfragmenten wie T-Träger, Gitterroste, Regalsysteme und Metallplatten.

Die massiven Elemente bearbeitet er vorwiegend mit intensiven, mehrfach aufgetragenen, monochromen Rostschutzanstrichen und ordnet sie in ebenso durchdachten wie scheinbar beiläufigen Kompositionen an. Die Gegensätzlichkeit von wuchtigen Körpern einerseits und die malerische Bearbeitung dieser andererseits erzeugen eine hohe ästhetische Spannung. Immer wieder konfrontiert Meuser durch die Verwendung von assoziativen Titeln wie „Afrika verkehrtrum“ oder „Wenn es am Montag nicht besser wird, rufen Sie nochmal an“ die geometrischen und konkreten Formen – ebenso humorvoll wie tiefsinnig – mit dem Alltäglichen. Meusers Arbeiten erkunden das ästhetische Potential der Dinge jenseits ihrer Funktion sowie die Zeichenhaftigkeit industriell erzeugter Formen, ohne figurativ zu sein. Sie ermitteln die Sinnlichkeit im Konkreten.

In seinem Werk finden sich Bezugspunkte zu Positionen des Konstruktivismus, zur konkreten Kunst und abstrakten Malerei bis hin zur Minimal Art, wovon nicht zuletzt die auf klare Formen reduzierten Wand- und Bodenobjekte sowie die sichtbare Oberflächenbeschaffenheit des Farb-auftrags zeugen. Gleichzeitig entziehen sich seine Arbeiten einer eindeutigen kunsthistorischen Zuordnung und suchen immer wieder den kalkulierten Bruch. Meuser nimmt in seiner unkonventionellen Auseinandersetzung mit Material, Form und Malerei für eine jüngere Künstler-generation zunehmend eine wichtige Referenzposition ein.

Die Ausstellung versammelt Werke von den späten 1970er Jahren bis heute, darunter zahlreiche Leihgaben aus internationalen Sammlungen. In enger Zusammenarbeit mit dem Künstler werden diese in Bezug auf die besonderen architektonischen Begebenheiten der Ausstellungsräume präsentiert.

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Meuser 
Die Frau reitet und das Pferd geht zu Fuß
Kuratiert von Ulrike Groos und Meuser
Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Michael Krajewski