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Michael Beutler, 1976 in Oldenburg geboren, präsentierte in diesem Jahr in den Kunstvereinen in Oldenburg, Heilbronn, Solothurn und Frankfurt neue Arbeiten, die er für den jeweiligen Ausstellungs- oder Stadtraum konzipierte. Eine weitere Station war die Studiogalerie des Kunstvereins Braunschweig. Von September bis Anfang November zeigte er hier eine raumbezogene Installation, die die architektonischen Besonderheiten der klassizistischen Villa Salve Hospes und ihrer beiden Remisen, von denen eine die Studiogalerie beheimatet, thematisierte. Bei den Vorbereitungen zu seiner ersten Ausstellung entstand ein Konzept, das nun in einem zweiten Anlauf realisiert werden kann.

Ausgangspunkt für Michael Beutlers erste Ausstellung in der Studiogalerie war sein Interesse für den von Peter Joseph Krahe konzipierten Gebäudekomplex, dessen Hauptmerkmal Sichtachsen sind, welche die Räume mit der Natur zu einer Einheit verschmelzen lassen. In den vergangenen fünf Jahren wurden diese im Haupthaus in aufwendigen Renovierungsarbeiten wieder freigelegt, in der Studiogalerie wurde jedoch die Sichtachse vom Hof durch das Gebäude in den Park durch eine Wand versperrt, um mehr Hängefläche zu schaffen. Beutlers ursprüngliches Konzept für seine Ausstellung im Spätsommer sah seinen wohl radikalsten Eingriff in eine bestehende Ausstellungsarchitektur vor. Die eingebaute Wand, deren Zustand mittlerweile nicht mehr der Ästhetik einer Ausstellungswand entspricht und erneuerungsbedürftig ist, sollte derart um 90 Grad in den Raum gekippt werden, daß sie von der Wand zur Decke transformiert und durch die freigelegten Fenster die alten Sichtachsen wieder hergestellt würden. Da dieses Konzept aufgrund der hohen Kosten jedoch nicht realisiert werden konnte, konzipierte Beutler seine Arbeit Flamingo.

Bei der Eröffnung im September fand sich überraschenderweise ein Sponsor, der von dem ersten Konzept Beutlers derart fasziniert war, daß er nun für dieses sowie für den Einbau einer neuen Wand die Finanzierung übernimmt. Dank seiner großzügigen Unterstützung ist es uns möglich, Michael Beutler in seiner zweiten Einzelausstellung flip (der Kickflip ist beim Skateboarden ein Sprung, bei dem das Brett um seine Längsachse gedreht wird), zu zeigen. Wir freuen uns, mit dieser Ausstellung einen Höhepunkt der bisherigen kontextbezogenden Rauminstallationen Beutlers präsentieren zu können. Dem Sponsor, der ungenannt bleiben möchte, sei herzlichst gedankt.

Pressetext

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Michael Beutler - Flip