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«Meine Sonne ist für mich, wie alle Bilder, ein Gebrauchsgegenstand zum Sehen, zum Fühlen, zum Träumen, zum Sich-etwas-Klarmachen», beschreibt Michael Buthe sein wiederkehrendes, zentrales Motiv. Mit leuchtenden Farben oder strahlendem Gold sammelt der Künstler im Rund dieses Himmelgestirns die gesamte Welt, ja den ganzen Kosmos ein. Michael Buthe kennt keine Berührungsängste: Ausgehend vom deutschen Informel und der amerikanischen Minimal Art begeistert er sich für aussereuropäische Kulturen, setzt dem kühlen Konzept des Minimalismus ausgeprägte Sinnlichkeit entgegen und verfuhrt das Publikum ebenso zu spirituellen wie zu gesellschaftlichen Fragen.

Das Schaffen des Weltenwanderers, der sich auf vielen Reisen Kunst und Alltag Afrikas und des Orients erschloss, ist in der Sammlung des Kunstmuseums gut vertreten. Die Retrospektive versammelt archaisch wirkende Assemblagen, leuchtende Papierarbeiten und intensiv bearbeitete Leinwände, Collagen und Gemälde in Gold. Mit Installationen, die in ihrer Üppigkeit alle Sinne des Publikums ansprechen, wird auch Michael Buthes räumliches Arbeiten greifbar.

kuratiert von Heinz Stahlhut

in Kooperation mit S.M.A.K., Gent, und Haus der Kunst, München