press release only in german

Michael Kienzer – Lärm und Linien
2. September bis 5. November 2017
Eröffnung, Freitag, 1. September, 18 Uhr
17.30 Uhr Türöffnung 18 Uhr Es spricht Dr. Matthias Haldemann, Direktor Kunsthaus Zug

Der österreichische Bildhauer Michael Kienzer (geb. 1962) weiht das frisch sanierte Kunsthaus ein mit seiner ersten umfassenden Einzelausstellung in der Schweiz. Er präsentiert neue Arbeiten, setzt sich mit der Architektur des Kunsthauses auseinander und nimmt einen Dialog zu einem wichtigen Vertreter der Kunsthaus-Sammlung auf: Zum Wiener Künstler Fritz Wotruba.

Im Hof des Kunsthauses steht eine Skulptur, sie heisst ‹Parasit›. Der ‹Parasit› besteht aus Stahlschnüren, die ineinander ver- knotet sind und doch leicht und ausladend im Freien stehen. Seit 2010 hat der ‹Parasit› seinen Platz im Hof, er war Exponat der Ausstellung
LINEA. Die Kunst der Linie zwischen Antike und Gegenwart.

Nun kehrt sein Autor zurück nach Zug mit seiner ersten umfassenden Einzelausstel- lung in der Schweiz: Der österreichische Künstler Michael Kienzer (geb. 1962 in Steyr) weiht das frisch sanierte Kunsthaus von Franz Fueg ein. Obwohl er nicht mit Meisseln in Steine haut, bezeichnet sich
Kienzer als Bildhauer und fragt sich, was Bildhauerei heute leisten kann.

Eine Antwort schlägt er mit seiner Ausstellung vor: Als skulpturales
Ganzes macht er sich die Architektur des Hauses zu eigen, greift Ele- mente heraus, dekonstruiert sie und verarbeitet sie weiter. Wie seine
raumgreifenden Skulpturen im Spannungsfeld zur Struktur des Baus
stehen, so reiben sich die Arbeiten auch selbst, stehen in der Schwe- be und scheinen die Balance zu suchen: Geschlossene Formen treffen auf offene, Ordnung auf Chaos, in sich ruhende, elegante Elemente auf solche von abweisender Aggressivität. Er spielt mit dem Wirken phy- sikalischer Kräfte, stört, verändert und konzentriert sie, um Räume
künstlerisch zu vermessen.

Kienzer ist von seiner Ausbildung her Bildhauer, so studierte
er an der Kunstgewerbeschule Graz an der Abteilung Bildhauerei. Als Gastprofessor für Kunst und kommunikative Praxis lehrte er 2005/2006 am Institut für Bildende und Mediale Kunst an der Universität für an- gewandte Kunst in Wien, wo er bis heute lebt und arbeitet. Seit 1984
stellt er im In- und Ausland aus.

In Zug wird er neue Arbeiten erstmals präsentieren, sich mit
den spezifischen Räumlichkeiten auseinandersetzen und einen Dialog zu einem wichtigen Vertreter der Sammlung des Kunsthauses aufneh- men: Zum Wiener Künstler Fritz Wotruba (1907–1975). Zwar sind sich die beiden Bildhauer nie begegnet, eine prägende Figur ist Wotruba für Kienzer dennoch.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Gerhard-Marcks- Haus, Bremen. Während der Ausstellung erscheint eine gemeinsame
Publikation.

Kuratiert von Matthias Haldemann