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Galerie Nordenhake zeigt eine Einzelausstellung mit dem Künstler Michael Schmidt. Im Zentrum der Ausstellung steht Schmidts umfangreiche Arbeit „Irgendwo“ von 2001-2004, die mittlerweile eine Auswahl von 71 Bildern umfasst. Die sorgsam komponierten und in den Grautönen reich nuancierten Schwarzweißbilder entstanden über den Zeitraum von drei Jahren während ausgedehnter Reisen durch Deutschland. Für die Ausstellung hat Schmidt mehrere Gruppen mit jeweils neun Photographien konzipiert, die im Hauptraum der Galerie zu sehen sind.

“Irgendwo” zeigt recht nüchterne Ansichten der deutschen Provinz mit ihren Eigenheimen und Dorfkneipen, verwaisten Supermärkten und historischen Bauten sowie abgeschotteten Autobahnen, die durch die Landschaft schneiden. Schmidt verschränkt in der Serie in für ihn typischer Form Architektur- und Landschaftsfotografien mit Portraits und Aufnahmen scheinbar belangloser Details. Durch die Gruppierung, die Wechselwirkung und den Dialog untereinander, erhalten die einzelnen Bilder ihre spezifische Bedeutung und rücken die Beziehung zwischen räumlicher Umgebung und individueller Biographie in den Blick. Sie beschreiben jedoch keine spezifischen Orte. In der Arbeit spürt Schmidt vielmehr der Auflösung der subjektiven Bindung an „Zuhause als einen Ort der Identität“ nach:

„Heimat ist ja sowieso etwas, das du in dir hast. Man fühlt sich selber an bestimmte Orte erinnert, weil man da die schönste und mitunter auch hässlichste Zeit seiner Kindheit verbracht hat. Aber diese Orte sind beliebiger geworden. ...Ein objektives Zuhause gibt es in dieser Form nicht mehr. Solche Sachen spielen sich heute im Subjektiven ab.“ (Michael Schmidt)

Michael Schmidt wurde 1945 in Berlin geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin und Schnackenburg an der Elbe. Der Autodidakt, der 1965 fotografisch zu arbeiten begann, zählt heute zu den wichtigsten deutschen Fotografen der Nachkriegszeit. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen: „Berlin Kreuzberg“ 1984, „Waffenruhe“ 1988, „EIN-HEIT“ 1991, „Frauen“ 2000. Die Arbeit „Irgendwo“ war 2005 im Heilbronner Kunstverein, Kunstverein Oldenburg, Arp Museum Rolandseck, Kunstmuseum Magdeburg sowie 2006 im Lindenau-Museum Altenburg ausgestellt. Schmidt hatte viele Einzelausstellungen im In- und Ausland. Zu den jüngeren zählen: Kunstverein der Kunsthalle Düsseldorf, 2000, Kunsthalle Bremen 1999, Westfälischer Kunstverein, Münster, 1998, und Staatliche Kunstsammlungen Dresden, 1997. 1988 und 1996 zeigte das Museum of Modern Art, New York Einzelausstellungen seiner Arbeit. Ab Ende Oktober wird die Arbeit „EIN-HEIT“ in der Berlinischen Galerie, Berlin gezeigt. Schmidt nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen teil, in diesem Jahr u.a. Berlin Biennale, Berlin und Zwischen Wirklichkeit und Bild“, The National Museum of Modern Art, Tokio und Kyoto. Die diesjährige Berlin Biennale präsentierte seine Serie „EIN-HEIT“ an zentraler Stelle. Der Künstler realisierte zahlreiche Buchpublikationen seiner Arbeiten. Erhältlich sind: „Irgendwo“, Köln 2005; „Berlin nach 45“, Göttingen 2005; „Frauen“, Köln 2000; „Landschaft – Waffenruhe – Selbst – Menschenbilder (Ausschnitte)“, Münster 1998 und „EIN-HEIT“, Berlin 1996.

Dies ist die erste Einzelausstellung von Michael Schmidt in der Galerie Nordenhake.

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Michael Schmidt