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Der Portikus freut sich, das filmische Werk des französisch-amerikanischen Künstlers Michel Auder zeigen zu können. Präsentiert wird täglich ein anderer Film, um so die erzählerischen Eigenschaften des mehr als vier Jahrzehnte umspannenden Werks des Künstlers zu entfalten. Auder lebt und arbeitet seit 1970 in New York, wo er dem engen Kreis von Warhols Factory angehörte und seither ein umfangreiches künstlerisches Oeuvre produziert hat. Seine Filme und Videos sind Dokumente von Orten und Zeiten, subjektive Beobachtungen seiner Umwelt und der Menschen darin. Auder meint: „Künstler übersetzen das Äußere der Zeit, wie sie es selbst verstehen.“ Sein bekanntestes Werk,Chelsea Girls with Andy Warhol, welches er zwischen 1971 und 1976 filmte, wurde zu einer richtungsweisenden Dokumentation über das New York dieser Jahre. Seine Porträts beschäftigen sich mit Menschen, mit zwischenmenschlicher Dynamik, Interieurs und Ereignissen; sie übersetzen Beziehungen in Bilder und Töne und reflektieren die Nähe des Künstlers zu dem, was sein Werk abbildet.

Sampling hat in Auders Werk immer eine zentrale Rolle gespielt. Er filmt seine Umgebung ständig, arbeitet aber auch immer wieder mit frühem Material. Er konfrontiert somit die Gegenwart durch historische Augenblicke der Nostalgie, demonstriert aber auch die Transformation des bewegten Bildes als Medium. Fasziniert von den neuesten Entwicklungen im Film beobachtet er: „Im Jahr 2000 wurden wir alle zu Filmemachern, oft zu schlechten, manchmal zu guten. Jeder hat ein oder zwei digitale Geräte in der Tasche. Durch die neuen Aufnahmegeräte sind neue Autoren entstanden, die wie nie zuvor Geschichten erzählen: Film-Literaten, Film-Dramatiker, Film-Dichter, Film-Essayisten, Film-Maler, Film-Biographen, Film-Kolumnisten, Film-Reporter, Film-Animatoren, Film-Schreiber, Film-Bildhauer, Film-Kritzler …“

Die Auswahl der im Portikus gezeigten Filme verdeutlicht die Bandbreite des Werkes von Michel Auder. Die Kurzfilme werden jeweils einen Tag in einer Endlosschleife gezeigt. Im Mittelpunkt stehen Aspekte von Wiederholung und Sampling, aber auch von Auders Nutzung von Ton als zentralem Bestandteil seiner Arbeiten. Einige der Filme werden im Portikus erstmals der Öffentlichkeit präsentiert – vor allem neuere Filme des Künstlers.

Die Ausstellung wurde ermöglicht durch die B3 Biennale des bewegten Bildes, die vom 30. Oktober bis zum 3. November in Frankfurt stattfindet.

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Michel Auder
Selected Works