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Mirosław Bałkas Installationen und Skulpturen wurden bereits direkt nach den gesellschaftlichen Umbrüchen 1989 international ausgestellt, u.a. auf der Biennale in Venedig, der Documenta und jüngst in der Tate Modern in London und dem Museo Reina Sofia in Madrid. In seinen Werken setzt er einen starken Focus auf die eigene erlebte katholische Erziehung, die kollektive Erfahrung der gebrochenen Geschichte Polens und die Verbrechen an der Menschheit im 20. Jahrhundert.

Die Ausstellung in der Akademie konzentriert sich auf seine raumgreifend installierten Videoprojektionen (1998-2010), die dem flüchtigen Medium des Films einen konkreten Ort und gleichsam körperlich-räumliche Präsenz geben. Die Videoarbeit "BlueGasEyes" (2004) zeigt eine Komposition aus Flammenkränzen eines Gasherds auf zwei Salzfelder: Die sich leicht bewegenden Lichtkreise haben eine beinahe hypnotische Wirkung. Die Schönheit dieses Bildes aber vermischt sich mit dem Zischen des Gases, das seine natürliche Unschuld in der Geschichte des 20. Jahrhunderts verloren hat. Direkter noch handelt "Carrousel" (2004), bestehend aus vier zirkulierenden Projektionen mit skulpturalen Elementen von einem der Orte des großen Mordens: Majdanek, nahe Lublin. Das filmische Material erfüllt nicht die Erwartungen des Dokumentarfilms, sondern birgt eine rätselhafte und schließlich poetische Dimension in sich. Aus kleinen, nicht narrativen Vorkommnissen entstehen Bilder von hoher Intensität, die grundlegende menschliche Erfahrungen, Ängste und Hoffnungen ansprechen. Wie in seinen rein skulpturalen Werken spielt die Geschichte des Ortes eine entscheidende Rolle.

In Kooperation mit dem Zentrum für Zeitgenössische Kunst Zamek Ujazdowski, Warschau und der Stadt Warschau.

Anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft Polens 2011 und "Partnerzy. 20 Jahre Städtepartnerschaft Berlin-Warszawa".

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Miroslaw Balka
Fragment