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Das BA-CA Kunstforum Wien zeigt im Frühjahr 2008 eine etwa 70 Bilder umfassende Ausstellung zum Thema der Entwicklung der abstrakten Malerei. Der zeitliche Bogen spannt sich von den Pionieren der Moderne – wie Kasimir Malewitsch und Wassily Kandinsky – über die Protagonisten des Abstrakten Expressionismus (Mark Rothko, Jackson Pollock) bis hin zu aktuellen Positionen (Gerhard Richter, Brice Marden, Sean Scully). Die Ausstellung ist definiert durch unterschiedliche Stränge, die sowohl entwicklungsgeschichtliche als auch stilistische und formalästhetische Kriterien vereinen. Wahlverwandtschaften, Traditionen und Beziehungen zwischen künstlerischen Werken unterschiedlicher Generationen, die den elementaren Stellenwert und die Aktualität der Abstraktion für die Malerei unterstreichen, werden so vor Augen geführt.

Die schrittweise Abkehr vom Gegenstand bedeutete für das Gemälde in letzter Konsequenz seine Auflösung, seinen »Tod«. Obwohl Künstler wie Malewitsch, Rodtschenko oder Ad Reinhardt wiederholt die Grenzen der Malerei ausgelotet haben und obwohl das Ende der Malerei immer wieder verkündet wurde, entwickelten sich stets neue Möglichkeiten und Wege, ungegenständlich zu malen. Abseits von intellektueller Radikalität und konzeptioneller Askese findet sich dazu ein reichhaltiges Spektrum an Beispielen. Die Abstraktion ist nach dem Ende der Moderne losgelöst von puristischen Dogmen, strengen formalen Richtlinien oder utopischen Weltmodellen. Künstler haben den Abstraktionsbegriff erweitert, um mehr Freiheit für die Malerei zu erlangen – etwa durch Kombinatorik, Zitat oder Reflexion der »Natur«. Das Thema Landschaft ist auch eines der entscheidenden Aspekte für den Anfang der Abstraktionsgeschichte, als die Impressionisten – trotz aller Wirklichkeitstreue – das Tafelbild als flächiges Farbfeld definierten. Mit seinen abstrahierten Seerosenbildern fungiert Claude Monet folgerichtig in dieser Ausstellung als Vaterfigur.

Die Auswahl der Werke ist konzentriert auf die sensitive Kraft des »Malerischen« innerhalb des klassischen Bildgevierts. Faktoren wie Monochromie, Faktur, Gestus, Prozessualität, Farbfeld, Geometrie und Konstruktion spielen dabei eine übergeordnete Rolle.

Auch die zeitgenössische abstrakte Malerei in Österreich wird in dieser Ausstellung beleuchtet, sie wird in den internationalen Kontext gestellt, wodurch ihre Bedeutung außerhalb der eigenen Region und landesbezogenen Tradition hervorgehoben wird.