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Für 66 Künstlerinnen aus der ganzen Bundesrepublik, der Schweiz, Frankreich und Holland ist es ihr zentrales Thema: Mütter haben - Mütter werden oder nicht - Mütter sein - wobei der aktuelle Begriff vom „Mothering“ viel mehr umfasst: Wie sähe eine Gesellschaft aus, die mütterlich wird!? Einzig bei Tremezza von Brentano sehen wir Männer mit Kindern.

Die Werke gruppieren sich auf 2000 qm zu verschiedenen Schwerpunktthemen:

So ist das Erdgeschoß der Ort der Marien. Dafür stehen die „Nährenden“ von Judith Samen und die modernen Madonnen von Waltraud Caspari-Philips, Annette Janacek, Gerda Nettes-heim, Ursula Spinner-Cerutti, Silvia Philipp, Ute Jungclas und Divna Omaliev. Den Absurditäten des Alltags widmet sich Franziska Becker (s. EMMA u. KStA) oder der Groß-Comic „Schwarze Köchin“ von Anna Maria Moll. (1. Etage) Zahlreich die biografisch geprägten Werke: Das sind liebevolle Blicke auf die 50er Jahre; Anne Ruth Kieschnick erinnert an Fahrradausflüge ins Ruhrgebiet (Sie ist im Übrigen erst nach Redaktionsschluss dazu gekommen). Man sieht Einbauküchen auf den Bildern von Rosa von Ilten, die Familienchronik im Einmachglas bei Ulla Schenkel, Fotoserien zu Mutter und Tochter und zahlreiche Versuche von Aufarbeitung sehr schwieriger Beziehungen. In einer Art Seitenkapelle installiert Ulrike Rosenbach das „Denkmal für eine verzweifelte Frau“. Auch Annemarie Kapp de Thouzellier, Mo Kleinen, Sibille Spelsberg und viele andere haben für das Persönliche eine bewegende und allgemeingültige Form gefunden. Margrit Gloger und Monika Ortmann haben sich auf den weiblichen Körper konzentriert, und letztere auch auf Gentechnik und Kinder. Babyköpfe und Glaskolben aus dem Reproduktionsgewerbe fügt Heide Pawelzik zu einem beklemmenden Szenarium zusammen. Mutter und Tod: Eva Aloe schickt uns einen Zug Klageweiber entgegen. Die Soldatenmütter von Ursula Witzlau klagen an. Die Schrecken gipfeln im Auftritt der Schwarzen Göttinnen von Rune Mields. Leben und Tod spielen ihre Rolle in der Versammlung der Spinnen von Brigitte Briegleb, der Kakteen von Rose Kretzschmar, die tatsächlich „Schwiegermütter“ heißen. Schlussendlich sehen wir die Fotosequenz von Lene Pampolha über eine Prozession in Brasilien, wo sich 100 000 Menschen an ein Seil klammern wie an einer monströsen Nabelschnur. Mit Ulrike Tscherner wird sie mit 1000 Kindern eine Aktion/Prozession durch die Altstadt zu St. Marien organisieren.

Das Projekt In Kooperation mit dem Karl Ernst Osthaus-Museum, Hagen, Kirchen, Sozialwerken, Pro Familia, HAGIA, der Akademie für moderne Matriarchatsforschung und Matriarchale Spiritualität und der Gerda-Weiler-Stiftung präsentiert das frauenmuseum in Bonn die Ausstellung „Mythos Mutter“. In einem großen Bogen vom mythischen Zeitalter bis zur Gegenwart soll die Geschichte der Mutterschaft über viele Phasen erkundet und aufgezeichnet werden. Wobei Geschichte und derzeitige Entwicklung untrennbar sind.

Katalog: ca. 200 Seiten mit Farbabbildung und Texten zum Thema erscheint am 17. Juni 2005.

Marianne Pitzen, Museumsdirektorin Pressetext

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MYTHOS MUTTER

mit Eva Aloe, Franziska Becker, Tremezza von Brentano, Inge Broska / Margret Schopka, Julitta Franke, Brigitte Friesz, Hanne Horn, Rosa von Ilten, Käthe Kollwitz, Rose Kretzschmar, Erika Maria Lankes, Rune Mields, Gerda Nettesheim, Heide Pawelzik, Ulrike Rosenbach, Ulrike Rutschmann, Judith Samen, Ulla Schenkel, Tina Schwichtenberg, Ursula Spinner-Cerutti / Christine Wilms, u.a.