press release only in german

Mit LOW DRY HOT widmet sich 401contemporary einer zweiten Einzelausstellung von Nadja Frank (*1980). Während im Sommer 2010 ein weißer Mamorsteinbruch in Carrara den Ausgangspunkt für Ihre erste Ausstellung in Berlin bildete, so liegt für LOW DRY HOT der Ursprung in einer Fahrt ins Death Valley, Amerikas heißestem und trockenstem Nationalpark. In dieser Auseinandersetzung zwischen Unermesslichkeit und Winzigkeit, zwischen Festigkeit und Formlosigkeit geht Frank an Grenzen - als Künstlerin wie auch als Mensch - jedoch mit dem Entschluss, diese zu erweitern. LOW DRY HOT drückt die erste Externalisierung dieses Diskurses aus. Die Ausstellung eröffnet am 27. April zum Gallery Weekend und geht bis zum 9. Juni.

Es geht Frank nicht darum, das ʻUnerfassbare” einzufangen. Die Wildheit zu domestizieren ist nicht ihr Ziel. Stattdessen konzentriert sie sich auf Reversibilität und Transfiguration, auf Prozesse der kontinuierlichen Veränderung, Wiederholung und des Spiels, die zur allmählichen Entdeckung des Selbst führen. Homo ludens, der spielende Mensch, ist eine ständige Präsenz in LOW DRY HOT, wenn Nadja Frank inhärente Aspekte des Wüstenlebens in überlebensfaÅNhige Existenzen umwandelt, die auch im geschlossenen Raum überleben. Denn so können Ausmaß der realen Wüste und Franks dort gesammelte Eindrücke unbeeinträchtigt und ungebunden fortbestehen.

Skulpturen, welche Frank in-situ in der Wüste geschaffen und fotografisch dokumentiert hat, füllen die Ausstellung als Kopien ihrer selbst. Diese photographischen Werke sind klare Träger einer Präsenz der Wüste und Symbole des “dort gewesen seins“.

Eine fotografische Arbeit, die eine gigantische Wüstenlandschaft zeigt, erstreckt sich über eine gesamte Raumwand, und erschafft dadurch eine irritierende "inside-out”-Illusion. Die Außenwelt ist nahezu greifbar und doch ohne ihre Atmosphäre. Stattdessen wird der Betrachter durch das scharfe, kalte Licht des raumfüllenden schwarz-weiß Bildes mit Erstarrtheit, Unbehagen, fast Täuschung konfrontiert. Keine Ablenkung durch Farbe, keine gesteigerte Emotionalität - das Bild hallt wie eine klare Erinnerung wider. In LOW DRY HOT bringen Miniaturlandschaften, gestaltet als Skulpturen in Sandkisten, Nadja Franks intensive Gedanken über Dimensionalität zum Ausdruck. In unmittelbarer Anspielung auf das Element des „Spielens“ erzeugen sie Fragestellungen über die Interrelation zwischen unermesslicher Weite "außen" auf der einen und Eingrenzung "innen", auf der anderen Seite.

Nadja Frank (*1980) stellt international aus, unter anderem im Kolbe-Museum (Berlin), Socrates Park (New York) und Egmont Park (Brüssel). Ihre Arbeiten sind sowohl in privaten als auch in Museumssammlungen in Europa und den USA vertreten. Derzeit lebt und arbeitet Frank in New York, wo sie im Juni 2011 ihren MFA an der Columbia University abgeschlossen hat. LOW DRY HOT ist ihre zweite Einzelausstellung bei 401contemporary, Berlin.

-

press release:

With LOW DRY HOT, 401contemporary dedicates a second solo exhibition to the work of Nadja Frank (*1980). Where the Carrara marble quarries formed Frank’s focal point and action space for her first show at the gallery in 2010, LOW DRY HOT’s genesis took place during a recent visit to the Death Valley National Park. In this confrontation between immensity and minuteness, between fixity and formlessness Frank experienced boundaries, both as an artist and a human being, but also the firm will to extend them. LOW DRY HOT expresses the first externalizations of this discourse. Miniature landscapes, shaped by a series of sandboxes with sculptures, express Nadja Frank’s explorative thoughts in the realm of dimensionality and lead to questions concerning the interrelation between vastness, open space, Nature on the one hand, and confinement, indoors, the Artist on the other.

only in german

Nadja Frank
LOW DRY HOT