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Wir freuen uns sehr, Sie am Donnerstag, den 30. März 2006 um 20 Uhr zu AUSSAUGEN, der ersten Einzelausstellung der Berliner Künstlerin Nadja Schöllhammer bei Laura Mars Grp. begrüßen zu können.

Das Spektrum von Nadja Schöllhammers Werk reicht von zart geschichteten Zeichnungen bis zu raumgreifenden Wandarbeiten, Papierobjekten und Rauminstallationen. Ausgangspunkt ihrer zwei- und dreidimensionalen Arbeiten sind Zeichnungen. Durch Schneiden und Einbrennen von Strukturen in Papier entstehen brachiale Löcher und feinste Gespinste. Aus zarten Linienzeichnungen schneidet sie mit dem Skalpell filigrane Gebilde, die sie auf die rohe Wand montiert und im Raum zu meta-morphotischen Bildkörpern vernetzt.

Ihre Ideen schöpft sie aus privaten Erlebnissen, Reisen wie jüngst nach Mexiko und einem allgemein zugänglichen, von Medien und kulturellen Mythen gespeisten Bilderreservoir. Dabei verbinden sich Fragmente aus Massenkultur und Kitsch mit Darstellungen von Gewalt und Lust. Zartes und "Niedliches" kippt in hintergründig Bedrohliches um, vermeintlich Harmloses entwickelt zersetzende Kräfte und attackiert die Sinne des Betrachters.

Der Begriff des "Aussaugens3 ist mit dem Eindringen in fremde Körper assoziiert, mit dem osmotischen Kreislauf von Geben und Nehmen. Das Andocken an andere Subjekte und Systeme kann auf vielfältige Weise erreicht werden: von der embryonalen Symbiose bis zu parasitären Verhältnissen in Beziehungen und in politischen Kontexten.

In Schöllhammers Ausstellung formiert sich ein archaisches Begehren nach Einverleibung. In papiernen Schichten, Schnitten, Spritzspuren und Einbrennungen wird Irrationales und Triebhaftes sichtbar. So scheinen sich Ströme aus den Mundlöchern der surrealen Papierwesen zu ergiessen, die sich in kollektiven Formen miteinander verbinden und gleichermaßen die Grenzen zwischen Objekt und Subjekt auflösen.

Nadja Schöllhammer Geboren 1971 in Esslingen am Neckar, Deutschland Lebt und arbeitet in Berlin 1991-1996 Studium Romanistik/Germanistik in Stuttgart, Studium Freie Kunst in Madrid 1996-2003 Studium Bildende Kunst (Meisterschülerabschluss), Universität der Künste, Berlin

Zahlreiche Stipendien und Preise, darunter Goldrausch Projekt art IT Berlin (2006), NaFöG/ Senat Berlin (2005), DAAD-Auslandsstipendium für Mexiko (2005), Atelierstipenium der Karl Hofer Gesellschaft (2003-05), Stiftung Kunstfonds Bonn (2004), Helmut Thoma Preis für Malerei (2003)

Ausstellungen und Projekte (Auswahl): 2006 Nadja Schöllhammer: Aussaugen. Laura Mars Grp., Berlin (Einzelausstellung) Stipendiaten der Karl Hofer Gesellschaft 2003-05, Galerie im Körnerpark, Berlin 2005 Über Schönheit, Online-Projekt www.ueber-beauty.com, Konzeption Shaheen Merali, Haus der Kulturen der Welt, Berlin Alltagsmagie, Goethe-Institut Rabat, Marokko Der Freie Wille, Bunker Treptow, Berlin 2004 Nadja Schöllhammer: Arena, Galerie momentum, Berlin (Einzelausstellung) Drawing the Line between Fact and Fiction, Rocket Shop, Berlin Stipendiaten der Karl Hofer Gesellschaft, Haus am Kleistpark, Berlin 2003 Pessoares, Rauminstallation Sekretariat, Staatsbank Berlin Paradies, Rauminstallation Herrenzimmer, Bunker Alexanderplatz, Berlin 2002 Colours of Berlin, Rauminstallation Ein Versteck, Kunst-Werke, Berlin

Werke in öffentlichen und privaten Sammlungen Sammlung China Academy of Arts, China, Sammlung Europäisches Patentamt, München, Sammlung Merkert (Berlinische Galerie), Sammlung Schulze-Herrmann, Berlin, Sammlung TriMedia GmbH, Berlin

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Nadja Schöllhammer: AUSSAUGEN