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DUVE Berlin freut sich mit der Ausstellung SUPERPOSITION den Londoner Künstler Nathaniel Rackowe und den jungen Kölner Roland Gätzschmann vorstellen zu können. Die Künstler zeigen neue Skulpturen und Wandobjekte.

Der Titel der Ausstellung SUPERPOSITION bezieht sich auf zwei Aspekte, die die Arbeiten beider Künstler miteinander verbinden: die Magie von Licht und eine Faszination für künstlich geschaffene Umgebungen und Systeme.

Eine großformatige Installation Rackowes’, ein Gerüst, das aus vielen sich abwechselnd auf- und abblendenden Neonröhren zusammengesetzt ist und in deren Inneren sich eine weitere Glühbirne zyklisch hin und herbewegt, bildet den Mittelpunkt der Ausstellung. Die Überlagerungen von Licht und das Wechselspiel von Licht und Schatten,schafft die Verbindung zu den Wandarbeiten Gätzschmanns und bildet gleichzeitig den zentralen dramaturgischen Leitfaden der Ausstellung.

Die Werke von Rackowe sind von urbanen Räumen inspiriert, dem Netzwerk der Strassen und Gebäude durch die wir täglich navigieren und der Frage wie wir in ihnen existieren. Dabei konfrontiert Rackowe den Betrachter meist mit zwei, wie es scheint entgegen gesetzten Realitäten: Industrielle Materialien wie Stein, Stahl, Holz, Gips sind ultra-realistisch, massiv, geradezu aggressiv. Dem gegenüber erweckt das künstliche Licht, das sich um die Skulpturen bewegt, den Anschein von Mobilität und Leichtigkeit, beinahe bis zum Punkt vollkommener Verflüchtigung.

Oft scheint es, als wolle Rackowe seine Objekte aus ihrer Stasis befreien oder uns an die Vergänglichkeit unserer Existenz erinnern. Obwohl seine Skulpturen einen rauen Ton anschlagen, so kommentiert der Künstler, „jagen sie doch dem hoffnungslos romantischen Versuch hinterher, die flüchtigen und subtilen Momente transzendentaler Schönheit einzufangen“. Momente in denen die in denen die gesamte Härte und Kälte urbaner Landschaften zu einer perfekten Einheit verschmelzen, „Momente in denen die Elemente perfekt ausgerichtet sind, die man so als Superposition bezeichnen könnte“.

Gätzschmanns Arbeiten nähern sich der Perfektion auf eine andere Weise. Zunächst haben seine minimalistischen Wandarbeiten den Anschein strenger Serialität, die sich bei näherer Betrachtung jedoch immer als ironisches Spiel mit formalen Idealen entpuppt.

Jeder Arbeit liegt ein Ideal zugrunde. Produktionsmethoden und Materialien werden dabei stets so gewählt, dass das Ideal nie erreicht werden kann. In den Wandarbeiten der Ausstellung, von denen jede aus handgemachten und handkolorierten Wachsplatten zusammengesetzt ist, äußert sich das beispielsweise in den Farbnuancen der einzelnen Platten, in Formungenauigkeiten und kleinen Strukturabweichungen.

Jede Abweichung scheint sagen zu wollen, dass Perfektion nicht gleich Schönheit und mathematische Kohärenz keine reine Abbildung des Lebens ist. - Ein Lichtstrahl erzeugt genügend Schatten und ein Farbfeld besitzt genügend Abweichungen, um uns in ein Moment von Erstaunen zu versetzen.

Nathaniel Rackowe, der in London lebt und arbeitet, hatte in der Vergangenheit unter anderen Einzelausstellungen in der Galerie Almine Rech (Paris/Brüssel, 2007 + 2008) und bei Bischoff/Weiss in London. Seine Arbeiten waren außerdem in Gruppenausstellungen wie All Tomorrows Pictures im ICA, London (2007), Artificial Light im Museum of Fine Art, Virginia und im MoCA, Miami (2006), einer Gruppenausstellung des British Council in der Galerie der Universität Bangkok, Thailand (2006) sowie bei Bloomberg New Contemporaries in Liverpool und dem Barbican Centre, London (2002) zu sehen. Daneben stellte Rackowe zahlreiche Kommissionsarbeiten fertig, darunter Skulpturen für den öffentlichen Raum, LP4, am Cardinal Platz in London (2005) und die Kunstsammlung der Britischen Regierung im Justizministerium in London (2009).

Roland Gätzschmann graduierte 2006 mit einem Akademiebrief an der Kunstakademie Düsseldorf (2006), wo er bei Rosemarie Trockel und Hubert Kiecol studierte. Vergangene Einzelausstellungen umfassen: 1/x im Ausstellungsraum Zimmerstraße, Düsseldorf (2008), Peter Mertes Stipenium (mit Gerda Scheepers) im Bonner Kunstverein (2006) und Kurs halten Steuermann in der Simultanhalle, Köln (2005). Arbeiten Gätzschmanns wurden außerdem in folgenden Gruppenausstellungen gezeigt: about: blank in der Galerie Konrad Fischer, Düsseldorf, Skulpturen im Park, Kulturförderung der WestLB im Park von Schloss Krickenbeck Nettetal, terrain vague im Bonner Kunstverein und der Ausstellung der dHCS-Stipendiaten. Im letzten Jahr erhielt der Künstler das renommierte Karl Schmidt Rottluff Stipendium.

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Nathaniel Rackowe und Roland Gätzschmann