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Neo Rauch (*1960 in Leipzig) zählt zu den außergewöhnlichsten und am meisten diskutierten internationalen Künstlern unserer Zeit. Sein unverwechselbares Werk trägt surreale Züge und führt die Geschichte der gegenständlichen Malerei im 20. Jahrhundert, die mit Max Beckmann und Francis Bacon zentrale Orientierungsfiguren gefunden hat, in die Gegenwart fort. Die Retrospektive, die gleichzeitig in Leipzig und München gezeigt wird, stellt Rauchs Gesamtoeuvre umfassend vor.

An Film- oder Propaganda-Malerei erinnern frühere, zumeist großformatige Gemälde, auf denen sich seltsame Vorgänge zu ereignen scheinen. Die Protagonisten hantieren mit schwer identifizierbaren Gerätschaften, konstruieren Räume, vermessen Landschaften. Ungegenständliche Partien, typographische Elemente und Zeichen, aber auch Spuren des Werkprozesses verweisen das Geschehen in die Dimension der Vorstellung oder des Traums. Letztlich im Dunkeln bleibt, welches Ziel die Akteure verfolgen, die manchmal wie Roboter, manchmal wie Spielzeugfiguren oder Marionetten wirken. Das spätere Werk, das sich durch einen neuen Kolorismus und eine stärkere Erzählfreudigkeit auszeichnet, lässt große Gesten und paramilitärisches Pathos, aber auch Stille und Einsamkeit anklingen – Welt und Geschichte erscheinen in den Bildern von Neo Rauch in erschreckender, bisweilen absurder Verzerrung.

Rund 120 Gemälde an beiden Orten erlauben einen umfassenden Blick auf die vielschichtige Werkentwicklung des Künstlers. Ausgestellt sind u. a. auch ältere Werke aus Privatbesitz und Übersee, die noch nie in Ausstellungen zu sehen waren, sowie Arbeiten der vergangenen fünf Jahre. Beide Orte der Ausstellung werden unterschiedlich strukturiert sein und jeweils eigene thematische Fragestellungen verfolgen.

Die Ausstellung entsteht in enger Zusammenarbeit des Künstlers mit dem Museum der Bildenden Künste, Leipzig, und der Pinakothek der Moderne, München. Sie findet gleichzeitig in beiden Häusern statt.

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Neo Rauch - Begleiter

Stationen:
20.04.10 - 15. August 2010 Pinakothek der Moderne, München
18.04.10 - 15. August 2010 Museum der Bildenden Künste Leipzig