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Apropos Papier:
Nora Schattauer, offensichtlich nicht offensichtlich
30.08.2018 - 11.11.2018
Eröffnung: 23.09.2018 12:00

Die aus Duisburg stammende und in Köln lebende und arbeitende Künstlerin Nora Schattauer ist die dritte Protagonistin der Projektreihe „Apropos Papier:“, die den Einsatz des Werkstoffs Papier in der Gegenwartskunst untersucht.

Nora Schattauer nutzt die inneren Strukturen und den konstruktiven Aufbau von Papier. Durch Aufbringen von mineralischen Lösungen, die sich im Kontakt mit Luft und dem Werkstoff Papier innerhalb eines gewissen Spektrums farbig entfalten und ihr farbliches Erscheinen verändern, lässt sie Muster sich bilden beziehungsweise graduelle Rasterverläufe entstehen. Die Farben dringen dabei ins Innere des Papiers vor, durchdringen es und gehen mit der körperhaften Zusammensetzung des Papiers eine Einheit ein, die die Frage skulpturaler Qualitäten als konstitutives Element von Papier offenbaren wie auch als maßgebliches Kriterium für den energetischen Prozess der Farbentfaltung kennzeichnen.

Der Faktor Zeit ist hierbei ein wesentlicher, da sich die Entwicklung über einen bestimmten Zeitraum erstreckt und je nach Zusammensetzung der mineralischen Lösungen und nach Art des Papiers zu einem bestimmten Zeitpunkt innehält. Insofern sind die Ergebnisse dieser künstlerischen Werke, die neben gerahmten Bögen auch individuelle Künstlerbücher in Form von die Seiten durchdringenden Farbkomplexen umfasst, nur aufgrund einer langjährigen Erfahrung bei der Auseinandersetzung mit dieser künstlerischen Materie bewusst ansteuerbar. Hierbei stellt Nora Schattauer grundsätzliche bildnerische Fragen nach Körperhaftigkeit und konkretem wie visuellem Raum, substanziellem Gehalt und der Beschaffenheit von Oberflächen.

Im Rahmen eines Museumsdialogs wird Nora Schattauer am Do., 27. September 2018, 19 Uhr zum Thema Substanz und Oberfläche sprechen.