press release only in german

Norbert Kricke (1922 - 1984) zählt zu den herausragenden europäischen Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Das museum kunst palast widmet dem Düsseldorfer Künstler und Akademiedirektor die erste große Museumsretrospektive nach seinem Tod. Gezeigt werden etwa 80 skulpturale Arbeiten und 120 Zeichnungen aus allen Werkphasen.

Als einer der wenigen deutschen Künstler, die unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg internationale Anerkennung fanden, war Norbert Kricke an zahlreichen Ausstellungen vor allem in Frankreich und den USA beteiligt. 1964 vertrat er Deutschland auf der Biennale in Venedig.

Nach einer eher klassischen Ausbildung bei Richard Scheibe steht seit 1950 die abstrakte Skulptur im Zentrum von Krickes Schaffen. Mit seinen offenen, schwerelos wirkenden Plastiken thematisiert er die Geschwindigkeit und Energie im Raum. Dem Betrachter bietet sich das viele verschiedene Werkgruppen umfassende Oeuvre als Plattform zu einer neuen Erfahrung von räumlicher Offenheit und Unbegrenztheit an. Krickes verschiedene Raumplastiken können immer aus mehreren Perspektiven erkundet werden und erschließen sich dem Betrachter in ihrer Ganzheit erst nach Umschreiten.

In der Düsseldorfer Präsentation werden neben einer kleinen Gruppe von frühen figurativen Arbeiten Plastiken aus allen wesentlichen Schaffensperioden des Künstlers gezeigt: Die frühen rechtwinkligen architektonischen Kleinskulpturen um 1950, später die pfeilhaften Raumplastiken vom Typus ‚Lütticher’, die Flächenbahnen, die Gefächert - Gefiederten („Kasseler“), die Knoten („Große Mannesmann“), die Fließenden und die späten Rechtwinkligen und Kurven.

Norbert Kricke war ein Virtuose der Raumplastik, seine Draht- und Einsenrohrskulpturen signalisieren Tempo, Geschwindigkeit, Energie. seine Knäuel und Knoten wirbeln um imaginäre Zentren, setzen nicht nur das Auge des Betrachters in Bewegung, sondern öffnen auch weite spirituelle Räume. Seine Zeichnungen sind Darstellungen abstrakten Welterlebens. Kricke war nach 1945 der erste deutsche Bildhauer von Weltrang. Dieses ungewöhnliche Oeuvre, das den Betrachter komtemplativ in seinen Sog zieht, wird die Ausstellung erneut ins Bewußtsein rücken. (Stephan von Wiese)

Krickes Hauptwerk „Große Mannesmann“ wird als Signum der Ausstellung im Ehrenhof präsentiert.

Kuratoren: Dr. Stephan von Wiese in Zusammenarbeit mit der Tochter des Künstlers, Sabine Kricke-Güse

Ausstellungsumfang: 80 Skulpuren und 120 Zeichnungen

Katalog: Zur Ausstellung erscheint ein ca. 190 Seiten umfassender Katalog.

Pressetext

only in german

Norbert Kricke
Plastiken und Zeichnungen
Eine Retrospektive
Kuratoren: Stephan von Wiese in Zusammenarbeit mit der Tochter des Künstlers, Sabine Kricke-Güse