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Malerei und Zeichnung dominieren die 450 Bewerbungen für den NORDWESTKUNST-Preis

Die Resonanz auf die Ausschreibung der beiden Preise der NORDWESTKUNST war in diesem Jahr wieder beeindruckend. 450 Bewerbungen belegten die Büros der Kunsthalle Wilhelmshaven. 29 Künstler aus der Nordwestregion wurden ausgewählt, um ihre Arbeiten in den Räumen der Kunsthalle mit ihren Werken vorzustellen. Bemerkenswert ist dieses Jahr, dass sich ein Trend der Gegenwartskunst deutlich in den Bewerbungen widerspiegelt: Traditionelle Medien wie Malerei, Zeichnung und Fotografie überholen diesmal klar die raumgreifende Bildhauerei oder Installationskunst. Videokunst und Performance waren überraschend schwach vertreten.

Die Ausstellung nimmt bewusst Schwerpunkte der eingereichten Arbeiten auf und präsentiert sie in inhaltlich oder formal aufeinander bezogenen Werkgruppen. Von der Trompe l’oeil-Malerei zur feinnervigen Radierung, von der raumgreifenden Installation aus Gipsplatten zu wulstigen Stoff-Körpern, von der Fotoperformance zu subtilen Studien des Bildhaften in der Fotografie erstreckt sich die künstlerische Bandbreite. Viele Arbeiten schlagen Brücken zwischen der Kunst und der Welt des Alltags. Sprechend dafür ist sicher die Arbeit „Umzug“ von Julian Weber mit 23 Schildern, die im Foyer aufgebaut sind und die der Besucher in die Ausstellung nehmen kann, um sie dort zu platzieren, um so ganz eigene weitere Kunstwerke zu schaffen.

Am Tag vor der Eröffnung wählte eine 4-köpfige Fachjury zwei Preisträger aus, die am Eröffnungstag die beiden traditionsreichen Preise erhielten. Trotz der Dominanz von Malerei und Zeichnung waren zwei Bildhauer erfolgreich: Axel Loytved aus Hamburg (1982) und Marion Lehmann aus Bremen (1968). Beide Künstler arbeiten im Grenzbereich von Bildhauerei und Installation. Bei beiden entsteht die Skulptur erst durch einen längeren, verdichtenden Arbeitsprozess, der Kunst- und Alltagswelt miteinander verknüpft. Stapeln, Schieben, Legen und wieder Auseinandernehmen ist bei der einen Teil der Arbeit. Beim anderen werden amorphe Alltagsdinge wie Socken, Fritten oder Papier durch einen innovativen Arbeitsprozess in eine präzise bildnerische Ordnung überführt. Komprimierte Energie (Lehmann) trifft auf anarchische Formfindung (Loytved). Die große Resonanz auf die Ausschreibung machte deutlich, dass sich der Preis in der Nordwestregion etabliert hat und vor allen Dingen von jungen Künstlern genutzt wird, auf ihr Werk aufmerksam zu machen. Am letzten Tag der Ausstellung, 22. Januar 2012, veranstaltet die Kunsthalle ein Künstlergespräch mit den beiden Preisträgern.

Das waren die Bedingungen:

Künstlerinnen und Künstler (ohne Altersbeschränkung) aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Westfalen und der grenznahen Niederlande waren bis zum 6. November 2011 aufgefordert, sich zu bewerben. Eine Auswahl wurde für zwei zu ver-gebende Preise nominiert und zur Präsentation ihrer Arbeiten in die Kunsthalle Wilhelmshaven eingeladen. Am Tag der Ausstellungseröffnung, dem 4. Dezember 2011, gab die Fachjury die beiden Preisträger bekannt.

Die Preise:

Der Verein der Kunstfreunde für Wilhelmshaven e.V. stiftet den Preis der NORDWESTKUNST von Euro 2000,-. Der THALES-Förderpreis der Firma Thales Deutschland, Wilhelmshaven, von Euro 2500,- geht an einen Künstler bis 35 Jahre. Bestandteil des Preises ist ferner eine Tandem-Ausstellung der beiden Preisträger im darauf folgenden Jahr. Außerdem erhalten beide Preisträger und die Nominierten einen Katalog.

Die Mitglieder der Fachjury: Dr. Arie Hartog, Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses, Bremen; Meike Behm, Direktorin der Kunsthalle Lingen; Christoph Goritz, Kunstpädagoge, und Dr. Viola Weigel, Leiterin der Kunsthalle Wilhelmshaven.

Die 29 Nominierten der NORDWESTKUNST 2011 sind:, , Eiko Borcherding, David Borgmann, Wim Bosch, Katharina Dörr, Nikola Fahlbusch, Katja Flieger, Kristin Grothe, Julia Gubitz, Eunsook Kim , Olrik Kohlhoff, Swaantje König, Marion Lehmann, Jürgen Liefmann, Axel Loytved, Tobias Maring, Adrian Mudder, Jochen Mühlenbrink, Franziska Nast, Esther Naused, Ayse Öykü Özgün, Evangelos Papadopoulos, Tim Reinecke, Katrin Roeber, Ulbrich Wilhelm Röpke, Anna Sasse, Ferdinand Uptmoor, Thorsten Wagner, Julian Weber, Qiwei Zhang.

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NORDWESTKUNST 2011
Die Nominierten

Künstler / Nominierte:
Eiko Borcherding, David Borgmann, Wim Bosch, Katharina Dörr, Nikola Fahlbusch, Katja Flieger, Kristin Grothe, Julia Gubitz, Eunsook Kim , Olrik Kohlhoff, Swaantje König, Marion Lehmann, Jürgen Liefmann, Axel Loytved, Tobias Maring, Adrian Mudder, Jochen Mühlenbrink, Franziska Nast, Esther Naused, Ayse Öykü Özgün, Evangelos Papadopoulos, Tim Reinecke, Katrin Roeber, Ulbrich Wilhelm Röpke, Anna Sasse, Ferdinand Uptmoor, Thorsten Wagner, Julian Weber, Qiwei Zhang.