press release only in german

"Zeitweise" stellt im Haus am Waldsee Werke aus dem aktuellen Schaffen des 1954 in Norwegen geborenen Künstlers Olav Christopher Jenssen vor. Zum ersten Mal wird der Maler und Bildhauer die gesamte Bandbreite seine Schaffens in Berlin zeigen: von der Malerei über Papierarbeiten bis zu Ton- und Drahtarbeiten, die ins Räumliche ausgreifen.

Im Gegensatz zur figürlich geprägten deutschen Malerei, die international Erfolge feiert, arbeitet Jenssen an einem abstrakten Gedankennetzwerk, das sich kaum konkret verorten lässt. Schicht um Schicht baut er amorphe Strukturen in lichten Farben auf, die an Fragmentiertes, Brüchiges denken lassen. Formverläufe erinnern an hängende Gärten, an Bildzusammenhänge, die noch nicht vollendet sind und porös im Licht Selbstbewusstsein entfalten.

Diese tiefgründige, aus großen Ruhe heraus entstandene Malerei widersetzt sich jedem Anspruch auf Erinnerung. Sie scheint allein in die Zukunft gerichtet und stilistisch wie inhaltlich keiner Festlegung zu entsprechen, sondern die Betrachter unmittelbar anzusprechen. Jenssens poetische Kunst beschäftigt sich mit Zeitverläufen der Gegenwart und mit der Frage, wie und wann Bilder in unserem Gehirn entstehen. Wieviel Information braucht der Mensch, um aus optischen Signalen ein bekanntes, für ihn wiedererkennbares Bild zusammenzustellen?

Olav Christopher Jenssen ist einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart aus Nordeuropa. Seit 1983 lebt er und arbeitet er in Berlin.

Es erscheint ein Katalog.

only in german

Olav Christopher Jenssen
Zeitweise