MINORU ONODA (1937-2008) Paintings : 1960s onward

Minoru Onoda : Paintings 1960s onward

Gemälde von Minoru Onoda, die zwischen 1960 und 2000 entstanden sind, werden in seiner zweiten Einzelausstellung in der Galerie präsentiert. Onoda war von 1965 bis zu deren Auflösung 1972 ein wichtiger Teil in den Ausstellungen der radikal experimentellen Gutai-Gruppe. 1960 begann Onoda mit Röhrchen und Sand raue Gemälde zu kreieren und experimentierte mit Kreisen und Sphären. Im folgenden Jahr ersetzte er die groben Oberflächen durch Holzlatten, die er in die Gemälde integrierte und mit großen Punkten überzog. Zu dieser Serie gehört das 1961 entstandene und äußerst seltene Werk SAKUHIN61-13. Kurz darauf begann er seine Gemälde mit Arrangements kleiner Punkten zu überziehen und schuf so optische Täuschungen und Bewegung. Er experimentierte mit Gofun, einer formbaren Paste aus Muschelpigmenten, mit der er wellige Oberflächen entstehen ließ. Diese gedeihen zu minutiösen, vielfarbigen, biomorphen Punktgemälden, die Onoda „Himmelsträume“ nannte.

In den 1970er-Jahren erkundete Onoda die dynamische Beziehung zwischen dem Menschen und dessen Umfeld anhand geometrischer Einheit sowie Schlichtheit der Kreise. Er bezeichnete sich selbst oftmals als „derjenige, der die Kreise ausführt“. Er stellt die endlose Vermehrung der Kreise dar, während diese auf den perfekten Zustand der Leere und Stille zusteuern. Später näherte sich Onoda der Op-Art an, indem er größere, planetarisch ausstrahlende Kreise malte, die schwerelos treiben. Alleine oder in angeordneten Gruppen präsentieren sich die Kreise in scheinbar monochromer, aber präziser Form auf den Leinwänden, auf denen es von sich vermehrenden Sphären wimmelt.

Onodas Werke waren Teil der zwei wichtigsten Überblicksausstellungen: ‘Gutai: The Spirit of an Era’ in The National Art Center, Tokyo (2012) und im Solomon R. Guggenheim Museum ‘Gutai: Splendid Playground’ (2013). Eine 230 Seiten umfassende Monographie wurde erst kürzlich von Scheidegger & Spiess, Schweiz sowohl in englischer als auch japanischer Sprache veröffentlicht.

Diesem ersten Einblick in Minoru Onodas Werk folgten 2017 die wegweisende Einzelausstellung in der Galerie, die Präsentation an der Frieze Masters’ Spotlight und die diesjährigen Teilnahmen an Taipei Dangdai und Draw Art Fair London. Seine Gemälde sind in zahlreichen Museumskollektionen vertreten, u.a. Ashiya City Museum of Art and History, Miyagi Museum of Art, Himeji City Museum of Art, Hyogo Prefectural Museum of Art, Japan; Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam (NL) und London Tate Modern (UK).

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Minoru Onoda wurde 1937 geboren und studierte am Institute of Fine Arts, Osaka sowie an der Osaka School of Arts (1956-60). Nachdem er sich 1965 der Gutai-Gruppe anschloss, stellte Onoda an Ausstellungen zeitgenössischer, japanischer Kunst in Paris, Kalifornien, Lausanne und Den Haag aus, vorwiegend aber innerhalb Japan und dessen bedeutendsten Museen. Onoda verkaufte öfters Werke an Museen, aber sehr selten an private Sammler. Seit seinem Tod 2008 erlangten die Gründungsmitglieder der Gutai-Gruppe internationales Ansehen und jüngere Mitglieder folgen in ihren Fußstapfen.

Die in Ashiya gegründete Gutai-Gruppe (1954-1972) war Japans erste radikale Kunstbewegung nach dem zweiten Weltkrieg. Vor dem Hintergrund sozialer und politischer Befreiung nach Jahren autokratischer Herrschaft in Japan gegründet, bildeten Experimentieren und Verzicht auf Regeln ihre Grundprinzipien. „Mache, was nie zuvor getan wurde“ lautete die Maxime des Gutai-Gründers Jiro Yoshihara. Die einflussreiche Gruppe trat mit groß angelegten Multimedia-Installationen, Performances und Theaterveranstaltungen in Erscheinung und betonte die Beziehung zwischen menschlichem Körper und Arbeitsmaterial im Streben nach Originalität. Als Onoda der Gruppe 1965 beitrat, verlagerte sich der Fokus auf die kulturellen Veränderungen, die durch Bevölkerungsexplosion und technischen Fortschritt ausgelöst wurden. Der offizielle Ausdruck für die Gruppe lautete Gutai Bijutsu Kyokai (Art Association of Gutai).

Während der Art Basel-Woche ist die Galerie wie folgt geöffnet:
Montag, 10. Juni: Open House 18-20 Uhr
Mittwoch, Donnerstag & Freitag: 13-18 Uhr
Samstag: 11-16 Uhr
Und nach Vereinbarung (+41 79 392 7234)