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Der Erste Weltkrieg gilt als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Wie kaum ein anderer Künstler hat Otto Dix (1891–1969) seine Fronterfahrungen in ebenso beeindruckenden wie bedrückenden Bildern verarbeitet. Charakteristisch ist die Kompromisslosigkeit, mit der er den Krieg in all seiner bestialischen Dimension vor Augen führt. Dix‘ Werke zählen neben denjenigen Callots, Goyas und Picassos zu den bedeutendsten Darstellungen des Krieges überhaupt.

1923/24 entstand der aus 50 Blättern bestehende Radierzyklus „Der Krieg“. Die Folge wurde von dem Galeristen Karl Nierendorf angeregt und im „Antikriegsjahr“ 1924 in Berlin in einer Auflage von 70 Exemplaren herausgebracht. Um 1930 arbeitete Otto Dix in altmeisterlicher Technik an seinem gemalten Triptychon „Der Krieg“, das als eines seiner Hauptwerke gilt (Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Galerie Neue Meister).

Aus Anlass des 100. Jahrestages des Kriegsbeginns zeigt das Kupferstichkabinett der Kunsthalle aus eigenem Besitz eine Auswahl aus dem Zyklus „Der Krieg“ sowie erstmals seit langer Zeit die in Originalgröße ausgeführten Vorarbeiten (Kartons) für das Triptychon „Der Krieg“, einschließlich zweier verworfener Fassungen.

Kuratoren der Ausstellung: Dr. Andreas Stolzenburg und Dr. David Klemm