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Ort: Sammlung Falckenberg, Harburg

Otto Muehl Retrospektive - Jenseits von Zucht und Ordnung
Überblick über die verschiedenen Schaffensphasen von Otto Muehl
Kurator: Bettina M. Busse

"Er zählt mit seinem Aktionismus aber auch mit seinem malerischen Oeuvre zu einem der wichtigsten Künstler der Nachkriegszeit in Österreich." (Peter Noever / Direktor Museum für Angewandte Kunst in Wien)

Muehls bedeutendste künstlerische Arbeit fällt in die Zeit des Wiener Aktionismus. Anfang der 60er Jahre protestiert er gemeinsam mit Brus, Frohner, Nitsch & Co gegen das bürgerliche Kunstempfinden und die starren Gesellschaftsstrukturen. Mit ungeheurer Radikalität stellen sie das traditionelle Tafelbild in Frage und setzen an seine Stelle die Aktion.

Durch die Aktion "Kunst und Revolution" 1968, die in der Wiener Universität stattfand, kam Muehl zwei Monate lang in Untersuchungshaft. Im September des gleichen Jahres führte er in München eine "Pissaktion" vor Publikum durch. Ende 1969 kam es erneut zu einem Skandal, als bei einer Aktion ein Schwein geschlachtet wurde, und Blut, diverse Materialien, Urin und Kot über eine nackte Frau geschüttet wurden. Währenddessen wurden Weihnachtslieder über Lautsprecher gespielt. Heute lebt Otto Muehl, inzwischen weit über Siebzig, in Portugal und beschäftigt sich mit Malerei.