press release only in german

Otto Piene Frühe Druckgraphik

Farbe, Rauch, Feuer, Licht und Luft sind Otto Pienes künstlerische Materialien. Seine Feuerbilder und Himmelskunst sind besondere Erlebnisse. Als Erfinder der "Sky Art" hat er der Kunst neue Räume eröffnet und Symbole des Friedens sowie Luft- und Lichtballette in den Himmel wachsen lassen. Heute zählt er zu den bedeutendsten, deutschen wie internationalen Künstlern.

Nachdem bereits in früheren Einzelausstellungen Heinz Mack und Günther Uecker in der Galerie Bode präsentiert wurden, folgt mit Otto Piene der Mitbegründer und dritte Künstler des "inner circle" der legendären Künstlergruppe ZERO. Mit ZERO begann 1957 eine visionäre und ganz neue Phase der Kunstgeschichte in Deutschland, von ihr strahlten unzählige wichtige Impulse in die ganze Welt. Dieses "Triumvirat" initiierte eine Fülle von Ausstellungen in der ganzen Welt und organisierte spektakuläre Aktionen, auch zusammen mit weiteren legendären gleichgesinnten Künstlern wie Yves Klein, Jean Tinguely oder Lucio Fontana. "Der Grund für die Bildung der Gruppe ZERO war das Zusammentreffen von Künstlern mit ähnlichen Ideen. Unsere Freunde fanden wir in Deutschland, dann in Europa und der ganzen Welt."" (Piene) 2008 wurde Otto Piene 80 Jahre alt, doch seine Werke sind aktueller denn je. Als Kindsoldat erlebte er das Ende des Krieges. Und so wollte er aufbrechen "in eine reinere, hellere Welt." Bis heute engagiert er sich für den Frieden und die Umwelt. In der Ausstellung vom 17. Januar bis 21. Februar präsentiert die Galerie Bode eine herausragende Auswahl von Otto Pienes frühen Druckgrafiken. Darunter die Serie "PAX" von 1970: Der Regenbogen erstreckt sich als symbolisches Motiv über große Metropolen wie Moskau, Rom, Bangkok oder Paris, aber auch Mont Saint Michel. Außerdem zu sehen sind u.a. Blätter der Serie "Feuerflora" von 1972: "Neben Spritzfarbe, Feuer und Ruß verwendete ich "exotische" Mittel wie Haarspray, Deodorants, flüssige Sprühmittel. Die Folge waren oft interessante Strukturen, die das ganze Bild beeinflussten…Fließende Materie konnte ich jetzt "festhalten", und die Plastizität der Siebdruckfarbe ließ sie auf farbigen Papieren oder gedruckten Gründen leuchten... Die Zusammenarbeit mit Druckereien in verschiedenen Städten und Ländern schärfte mein Verständnis für technische Möglichkeiten der graphischen Medien. Als ich 1969 nach Hollywood/Los Angeles eingeladen wurde, wusste ich schon viele Dinge, die konventionelle Druckereien nicht machten." so Otto Piene 1969. Mittels Druckgraphik visualisiert er viele seiner großartigen Visionen, und experimentiert immer auch mit neuartigen Farben und verschiedensten Substanzen. Die Auseinandersetzung mit dem Medium der Druckgraphik war ihm so wichtig wie manches legendäres Großprojekt: "Ich habe während den Jahren intensiver graphischer Arbeit einige Situationen erlebt, die ich "close to ideal" fand. (Piene). Für seine graphischen Werke erhielt er 1972 den Preis des National Museum of Modern Art der Graphik Biennale in Tokio. Die Vorliebe für das Erforschen und die Verbindung von Technik und Kunst hat Piene schon immer besonders interessiert. So wurde er von Gyorgy Kepes auch als erster internationaler "fellow" an das neu gegründete Center for Advanced Visual Studies (CAVS) des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, Massachusetts berufen und war von 1974 bis 1994 dann dessen Direktor. Die Universität Maryland verlieh ihm 1994 die Ehrendoktorwürde als Doctor of Fine Arts h.c. Zwei Jahre später erhielt er den "Sculpture Prize" der American Academy of Arts and Letters, New York/Liverpool, dem eine Reihe weitere Skulpturen für den öffentlichen Raum folgten. 1967 und `71 gestaltete er den deutschen Pavillon auf der Biennale von Venedig sowie 1985 auf der Biennale von Sao Paulo. Dreimal hat er an der Documenta in Kassel teilgenommen. Die Werke von Otto Piene sind in mehr als 200 Museen und öffentlichen Sammlungen vertreten, unter anderem im Museum of Modern Art New York, der Nationalgalerie, Berlin, dem Stedelijk Museum Amsterdam, dem Museum of Modern Art Tokyo und dem Museum Ludwig Köln. Bis heute lebt er in den USA und Deutschland. Wer dieses bedeutende und spannende Kapitel deutscher Kunstgeschichte nicht versäumen möchte: Die Ausstellung mit früher Druckgraphik von Otto Piene ist vom 17. Januar bis einschließlich 21. Februar 2009 jeweils Dienstag bis Samstag von 10 – 18 Uhr in der Galerie Bode, Kaiserstrasse 32, in Nürnberg zu sehen.

only in german

Otto Piene - Frühe Druckgraphik