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ie 9. Papierbiennale wird stärker als bisher auf das Leopold-Hoesch-Museum eingehen, das in diesem Jahr 100 Jahre alt wird. Die teilnehmenden Künstler konzipieren Arbeiten, die sich sowohl mit der Sammlung des Museums, als auch mit dem Gebäude auseinandersetzen. So sind nicht nur interessante neue Arbeiten zu sehen, sondern es entsteht zugleich ein Dialog mit Vorhandenem.

Dabei kann der Künstler zum DJ werden, das museale Werk zum visuellen Sample, zum Repräsentanten einer bestimmten Schicht des kulturellen Archivs. Doch gerade durch den Rückgriff auf das historische Gedächtnis zeigt sich, ob das neu geschaffene Ganze als Neues bestehen kann: Die Differenz der neuen Elemente zum bereits kanonisierten Sample muß die Spannung erzeugen, die Innovation ausmacht. Gelingt die Differenz-Spannung, so wird das Vorhandene überschritten, gesteigert. Indem es zum Bestandteil eines Ganzen wird, erfährt das eigenständige Kunstwerk eine Umwertung, der jedoch die Aufwertung des Neuen zu etwas Wertvollem folgt.

Die BIENNALE DER PAPIERKUNST PAPER ART ist seit 1986 ein Markenzeichen der traditionsreichen Papierstadt Düren. Sie thematisiert Stofflichkeit und Materialität von Papier als eigenständigem künstlerischen Medium. Die Beschäftigung mit Papier führt in diesem Jahr zu künstlerischen Eingriffen von mehr als 20 Künstlern, die Bandbreite ist dabei groß: Thomas Rentmeister stapelt Papiertaschentücher für seine puristische Installation, die er mit einem Gemälde von Heinrich Maria Davringhausen kontrastiert. Das Vergehen der Zeit thematisiert Chihiro Shimotani mit einem Meer aus übereinander gelegten Blättern, Frauke Wilken sprengt mit ihren voluminösen Venus- und Buddha-Figuren fast die Vitrinen des Hauses und Trash und Treasure lassen einen Museumsraum künstlich zustauben. In Han Halewijns Pappröhren entspannen sich die Besucher bereitgestellte Schlafmütze inklusive. Der Bühnenbildner Marcel Keller gestaltet begehbare Bildwelten. Zum Klingen wird Papier von „sonic atelier“ aus Linz gebracht, Lore Bert setzt fragile zerknüllte weisse Japanpapiere in ihrem Raum ein. Die Paper Art 9 zeigt Gegenüberstellungen, aber auch Transformationen: Wenn etwa Helga Griffiths ein Gemälde von Carl Schütz in bewegte, auf Papier übertragene Videobilder übersetzt und durch eine Klanginstallation erweitert, die Kommentare zum Bild ergänzt.

Pressetext

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9. Biennale der Papierkunst: Paper Art "Remixed“
100 Jahre Leopold-Hoesch-Museum Düren

mit Rochus Aust, Lore Bert, Heinrich Maria Davringhausen, Helga Griffiths, Han Halewijn, Marcel Keller, Thomas Rentmeister, Chihiro Shimotani, sonic atelier , Frauke Wilken, u.a.