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Zürich Juni 11 - Juli 15, 2006

Die Kunst zu fotografieren lernte Pat York vom britischen Star-Fotografen David Bailey, mit dem sie als Traveleditor durch die Welt reiste. Ihr Arbeitsbereich weitete sich rasch auf Architektur, Reisen und Porträts aus. Der Einfluss Baileys und ihr starkes Interesse an Bildern, die die menschlichen Gefühle hinter der Fassade zeigen, zeugen zudem von einer besonderen Ehrlichkeit. Pat Yorks Porträts werden getragen von einer Freude am Menschensein. Mit ihrer Direktheit im Ausdruck schafft sie es, die Künstler in einer ungewöhnlichen Unverkrampftheit zu zeigen. Ihre Persönlichkeit spiegelt sich in ihrer Umgebung, sei es im Kreise ihnen wichtiger Menschen, sei es in ihren Ateliers. Unser vorgefertigtes Bild der einzelnen Künstlern revidieren beim Betrachten der einfühlsamen Porträts. Andy Warhol lächelt, Damian Hirst kaut an seiner Jacke, David Hockney schaut verschmitzt mit einer unglaublichen Direktheit in die Kamera und John Cage lacht uns ausgelassen an. Es ist diese Authentizität der Porträtierten, die überrascht und überzeugt und ihresgleichen sucht.

Pat Yorks Serie „The Artworld" begann in der Blütezeit der Pop Art. Ihre Freundschaft mit Andy Warhol, den sie auf einer Party kennen gelernt hatte und dessen Charme und Charisma inspirierten sie zu einer Serie von Künstlerporträts. Der weite Kreis der „Art World" Serie beginnt sich langsam zu schliessen: Pat York konnte kürzlich den genialen Mitbegründer der Pop Art James Rosenquist fotografieren. Die Begegnungen der Künstlerinnen mit den porträtierten Malern hinterlassen bei ihr tiefe Spuren, sowohl persönlich als auch künstlerisch. Doch nicht nur Künstler haben Eingang gefunden in ihre Porträtserie. Der berühmte Kunsthändler Leo Castelli, der vielen Künstlern Inspiration war und ihnen letztendlich zum Durchbruch verholfen hat, ist von ihr fotografiert worden. Über ihre Begegnung mit Damien Hirst sagt sie: „Ich habe eine besondere Liebe zur Arbeit des liebenswerten Damien Hirst. Ihn zu fotografieren hat grossen Spass gemacht und war sehr aufschlussreich. Ich erwähnte ihm gegenüber, wie häufig ich schon von seiner Grosszügigkeit gehört hatte, wie er es oft ablehnte, ein Bild zu verkaufen, ausser der Käufer würde auch eins von einem Kollegen nehmen. Es sei genug Platz für alle, meinte er darauf."

Die Arbeit an „The Artworld" ist für Pat York noch lange nicht abgeschlossen. Mit Begeisterung spricht sie von ihren Plänen, etablierte und junge Künstlerinnen und Künstler mit der Kamera ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten.

Pat York: „ Die Betrachtung von Kunst, was immer das Thema oder der Stil auch sei, erlaubt es uns, uns selber und die Welt, in der wir leben, besser zu verstehen." Und dank Pat York verstehen wir den einen oder anderen Maler nicht nur besser, sondern beginnen zu erahnen, was für ein Menschen wir vor uns haben.