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Der Franzose Patrick Raynaud, geboren 1946, gehört zu jenen Künstlern des 20. Jahrhunderts, die sich mit der Kunstgeschichte und ihrer Rezeption auseinandersetzen. In seinen Werken bilden Verpackungsmaterial und Inhalt eine Einheit. Die Verpackungen - stabile Kisten für Kunsttransporte oder Flugkoffer - bergen Verschiedenes, meist Cibachrome-Photographien von Kunstwerken, aber auch von alten Möbeln, Büchern oder Aktbilder von jungen Männern. Bisweilen sind sie zu Installationen zusammengestellt, etwa zum Arsenal eines Künstler-Lebens, dessen intime Bestandteile zu Zeugnissen eines modernen Nomadentums werden. Einerseits sind die Motive in den Kisten sorgfältig eingebettet und verpackt, andererseits gelagert und gnadenlos zur Schau gestellt. Die Inszenierung, das Licht als dramatisierendes Element spielen eine wichtige Rolle in der Arbeit von Patrick Raynaud. Indem er Kunstwerke wie die Requisiten eines Bühnenstücks in Szene setzt, übt er nicht zuletzt Kritik am Kunstbetrieb: Die Strukturen der kulturellen Werteproduktion sind dem System der Produktion und Konsumption von Waren ähnlich geworden. Reflektiert und ironisiert wird in diesen Bildern aber ebenso der moderne Körperkult, der den Körper zum Zeichen und den Menschen zum Objekt macht. Die Ausstellung "Patrick Raynaud" ist eine Koproduktion der Stadtgalerie Saarbrücken, der Städtischen Galerie Erlangen und des Kunstvereins Ingolstadt. Zur Ausstellung ist ein zweisprachiger Katalog (dtsch/engl) erschienen, 96 S., 39 farbige und s/w Abb., 49,-DM.

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Patrick Raynaud "Karawanserei - private Storehouse"