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Das Ergebnis der Fußballweltmeisterschaft von 1966 ist nicht nur legendär, es war ein geschichtsträchtiges Schauspiel und ist bis heute ein Mythos. Basierend auf originalem Film- und Soundmaterial, beleuchtet und reinszeniert die Video- und Toninstallation "The Saints" das bedeutendste Sportereignis in Europas Nachkriegsgeschichte.

Paul Pfeiffer hat das Finale von 1966 in eine entfernte neue Szene übertragen. Etwa 1 000 Filipinos wurden angeheuert, um in einem Kino in Manila auf den Philippinen jubelnd, singend und skandierend das Spiel von 1966 akustisch zu begleiten und neu zu inszenieren. Damit wird das Ereignis nicht nur rekonstruiert und aktualisiert, sondern auch örtlich und kulturell vom Wembley Stadion in London nach Manila verlegt.

In einer Doppelprojektion werden das originale s/w Filmmaterial und die philippinischen Akteure nebeneinander projiziert. Vorangestellt ist ein sehr kleiner Monitor: Zu sehen ist Geoffrey Hurst (der Torschütze des umstrittenen Wembley-Tores), der alleine mit dem Ball über das leere Fußballfeld läuft. Alle übrigen Fußballspieler wurden mit einem digitalen Verfahren aus dem Bild entfernt. Der große übrige und leere Raum der Ausstellung, circa 650 qm, ist mit dem Sound der Massen erfüllt. Durch den sich zwischen überbordendem Enthusiasmus, nervöser Angst und kollektiver Freude bewegenden Sound hallt der Klang von Wembleys Geschichte durch die raumgreifende Anordnung von Lautsprechern in Pfeiffers Arbeit wider; nunmehr jedoch als Soundtrack eines Phantomspektakels.