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Per Kirkeby gilt als einflussreichste Künstlerpersönlichkeit Skandinaviens. Die Ausstellung in der Kunsthalle zu Kiel richtet den Blick auf die Frage nach dem Figürlichen im Werk des 1938 geborenen Dänen. Trotz freier Mal- und Gestaltungsweise ist die Figur bei Kirkeby stets präsent und erweist sich als zentral für die Entwicklung seines künstlerischen Prozesses.

„Figur ist also gleich dem, was ich Idee genannt habe, um zu vermeiden, Inhalt oder dergleichen zu sagen.“ (Per Kirkeby, 1998). Die Figur ist eine gegenständliche Anregung zu einer Bildidee, ohne dass das Interesse des Künstlers auf Abbildendem oder sogar Porträthaftem liegen würde. Zaun und Schattensilhouetten im malerischen Frühwerk, Kopf und Arm in den Bronzen stehen beispielhaft für Kirkebys Interesse an Abstraktionen durch Serielles und Schemenhaftes oder durch Verschmelzung von Fragmenten. Vereinzelt hat Kirkeby im Bildtitel auf die Figur hingewiesen, so etwa in den Vibeke-Bildern (1982/83), in denen die Figur als Schatten oder Erinnerung zu erahnen ist, in Pferd (1981) oder in Entdeckungsreisende (1975/77). Eingebettet in eine gestische Abstraktion obliegt es in späteren Arbeiten meist dem Betrachter den figurativen Ausgangspunkt der jeweiligen Darstellung wie in einem Vexierbild zu ergründen.

Rund 50 Gemälde und Skulpturen sowie zahlreiche Grafiken von den 1960er Jahren bis heute zeigen in der Kunsthalle zu Kiel, dass abbildende Kriterien von Anfang an Anreiz und Ausgangspunkt für Kirkebys Werk sind. Durch diese Entwicklungslinie wird deutlich, welche Bedeutung der Figur im Kontext der Abstraktion zukommt, wie Kirkeby beides in Einklang bringt, und welche Möglichkeiten er durch Stilbruch und Zitat, Serie und Variation für seinen außergewöhnlichen künstlerischen Weg gefunden hat.

Pressetext

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Per Kirkeby. Figur