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Peter Doig (geb. 1959 in Edinburgh/Schottland) gehört zu den international renommiertesten Malern seiner Generation. GO WEST YOUNG MAN ist die erste Ausstellung des Künstlers in einem Museum der neuen Bundesländer. Sie präsentiert ausschließlich frühe Arbeiten, die noch nie in diesem Umfang zu sehen waren.

Peter Doig wuchs in Kanada und Trinidad auf. 1979 begann er ein Kunststudium an der Wimbledon School of Arts; ab 1980 studierte er am St. Martins College of Art and Design in London, wo er 1983 graduierte. Zu seinen prägenden Lehrern zählt er Tim Allen, Rosetta Brooks, Tim Hyman, Henry Mundy, Adrian Searle, John Stezaker sowie Gastprofessoren wie Jack Goldstein und Bruce Maclean. Ungeachtet der damals aufstrebenden konzeptionellen Tendenzen, die in den 1990er Jahren im Erfolg der sogenannten Young British Artists kulminierten, widmete sich Doig von Anfang an der figürlichen Malerei. Eine erste offizielle Anerkennung erhielt er 1994 mit der Nominierung für den renommierten „Turner Prize“. Vier Jahre später fand in der Kunsthalle zu Kiel und anschließend in der Kunsthalle Nürnberg seine erste Museumsausstellung in Deutschland statt. Seit dieser Zeit ist er aus der internationalen Ausstellungslandschaft nicht mehr wegzudenken.

Die Kunst Peter Doigs steht für eine eigenständige, unverwechselbare Handschrift, die in der jüngeren Malergeneration inzwischen leitbildhaft diskutiert wird. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Werke aus den Jahren 1982/83; einige datieren bis 1989/90. Die zum Teil großformatigen Gemälde und Arbeiten auf Papier reflektieren persönliche Erlebnisse einer ausgedehnten Reise durch die USA, die Peter Doig im Sommer 1982 – noch während seiner Studienzeit – gemeinsam mit zwei Freunden und seinem Bruder unternahm. Im Anschluss entstanden Bilder, die Ikonen eines Nationalstolzes in ihrer Brüchigkeit und Fragwürdigkeit zeigen und zwischen dem Amerika-Traum und dessen Karikatur changieren. Die Freiheitsstatue findet sich als monumentaler Schmuck an den (Bild-)Rand gedrängt, Möchtegern-Helden durchqueren im Prärieritt-Habitus die bunten und mit Versprechen überzogenen Großstadtkulissen, Westernhelden aus B-Movies reproduzieren ihren Standardauftritt. Die phantastisch-atmosphärischen Bilder lassen den Geruch von heißem Asphalt in die Nase steigen, geben den Motorgeräuschen PS-starker Limousinen ein Hörbild und das Klirren der Sporen scheint in das Ohr zu dringen, wenn urwüchsige Cowboys durch den heißen Wüstensand stolzieren. Gleichzeitig dringt unterschwellig ein melancholischer Grundzug hervor, der doch allem vordergründigen Vergnügen eingeschrieben ist.

KATALOG Begleitend erscheint – voraussichtlich Ende September – ein Katalog, hrsg. von der Galerie Contemporary Fine Arts, mit einem Vorwort von Hans-Werner Schmidt sowie einem Beitrag von Rudi Fuchs.

UNTERSTÜTZUNG PETER DOIG GO WEST YOUNG MAN wurde ermöglicht durch den British Council.

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Peter Doig
GO WEST YOUNG MAN