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" I'm so happy I could die" ist die erste Ausstellung Pia Dehnes, in der sie ausschließlich Zeichnungen präsentiert. Geprägt von den Einflüssen der klassischen deutschen Moderne, sowie vom "ultrabrutalen" Stil der "Rank Xerox" Comics des Italieners Tanino Liberatore hielt die 1964 geborene Künstlerin über zwei Jahre Momentaufnahmen aus ihrem Alltag fest: Auf der Grundlage von Schnappschüssen entstanden achtzig Zeichnungen, die sich zu einem assoziativen "Tagebuch" zusammensetzen könnten: Zwischen persönlicher Annäherung und formaler Distanz skizziert Dehne urbanes Leben in New York und Berlin, das von der Sehnsucht nach Ekstase wie auch von Oberflächlichkeit gekennzeichnet ist. Der flüchtige Moment des vollkommenen Glücks ist zum Sterben schön: Angelehnt an den Songtitel einer japanischen Punkrockband verbinden sich in Dehnes Zeichenserie die widersprüchlichsten Haltungen. "I'm so happy I could die" ist sowohl authentisches Zeugnis als auch stilistisches Konstrukt, das nicht ohne Ironie die Mythen des Kunstbetriebes und der Clubszene zitiert. Ganz gleich ob Dehnes Zeichnungen nun eine Elektro-Girlband, das Publikum einer Vernisage, Cowboys in Wyoming, DJ Westbam, den Fotografen Andreas Gursky oder einen Barmann in Downtown Manhattan abbilden – immer steht neben dem autobiografischen Grundton dieser Arbeiten der allgemeine Charakter des Abgebildeten. In dem sozialen Geflecht, das Dehne mit "I' m so happy I could die" nachzeichnet, ist der Unterschied zwischen Prominenten, Freunden und Fremden nicht mehr nachvollziehbar. In ihrem Bilderzyklus herrscht absolute Demokratie: Profession, gesellschaftliche Stellung, Rasse und Geschlecht spielen hier keine offensichtliche Rolle, ebenso wenig wie ein verbindender zeichnerischer Stil. Fast erscheint es als, wechselten mit den einzelnen Begegnungen nicht nur die Stimmungen sondern auch der Duktus der jeweiligen Zeichnung, wobei gleichermaßen Referenzen zu George Grosz oder Tomof Finnland feststellbar sind. Der Trip, den Dehne mit "I'm so happy I could die" durch verschiedene Szenen und Umgebungen diesseits und jenseits des Atlantiks antritt, verknüpft sich mit einer Reise durch die unterschiedlichsten Formen von Kultur, ohne "High" und "Low" voneinander abzugrenzen. Ihre Serie von Zeichnungen verknüpft sich mit einer anarchischen Hoffnung: Das die größtmögliche Schönheit eines Zustandes zugleich sein Ende bedeutet. Pressetext

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Pia Dehne - I´M SO HAPPY I COULD DIE
Zeichungen 2002