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Das Motiv des Fensters zieht sich durch das gesamte Werk Picassos. Es war für ihn weit mehr als ein alltäglicher Gegenstand. Erstmals wird mit Picasso. Fenster zur Welt dieses zentrale Motiv beleuchtet. Das Fenster thematisiert das Sehen, für Picasso ist es das Symbol der Malerei. Es ruft das Atelier als Produktionsstätte auf, in der sich der Maler die Welt vor Augen führt. Es öffnet den Raum und vermittelt zwischen Innen und Außen. Das Fenster versinnbildlicht zwischenmenschliche Beziehungen ebenso wie die Überschreitung der Grenze zwischen Malerei und Skulptur. Es steht stellvertretend für den Künstler und ersetzt das Selbstbildnis.

Die Ausstellung zeigt zum ersten Mal, wie Picasso bereits im Frühwerk mit dem Fenstermotiv die Schnittstelle zwischen Künstler und Welt markierte. Indem er das Fenster verhüllt oder mit einer Leinwand assoziiert, setzt er diese Schnittstelle mit der Malerei gleich. Das Fenstermotiv, das immer auch ein Nachdenken des Künstlers über sich selbst enthält, beschäftigte Picasso bis in sein spätes Werk.

In Phasen der Neuorientierung kam er immer wieder auf das Fensterthema zurück und behandelte darin künstlerische Grundfragen. Sie stellten sich beim Übergang in eine neue Werkphase, etwa beim Neubeginn nach dem Kubismus, ebenso wie im Zusammenspiel mit seinen Skulpturen oder in der anhaltenden Auseinandersetzung mit Henri Matisse. Er legte das Fenstermotiv in Serien an, die er unmittelbar nach ihrem Abschluss in Ausstellungen präsentierte. Die Fensterbilder Picassos enthalten seine gemalte Bildtheorie.

Picasso. Fenster zur Welt versammelt rund 40 Gemälde, Zeichnungen und druckgraphische Werke aus allen Schaffensphasen des Künstlers. Die Leihgaben kommen aus internationalen Sammlungen wie dem Museu Picasso de Barcelona, dem Museo Picasso, Málaga, dem Musée national Picasso, Paris sowie der Tate, London, dem Centre Pompidou, Paris und dem Museum of Modern Art, New York.

Die Ausstellung wird gefördert von ExxonMobil, Bankhaus Lampe, Lampe Asset Management und Claus und Annegret Budelmann.

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Botschafters des Königreichs Spanien.