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Die Party ist vorbei. Die Discokugel dreht sich noch einsam im Morgen. Die Silberfolien an den Wänden flattern im Takt der letzten Musik. Leere Flaschen liegen vergessen auf dem Boden. Die Party ist vorbei.

Mit diesem Szenario lädt der Künstler Marc Jung in seine neue Einzelausstellung unter dem Titel PLATINYOUNGGOLDSUCKER WHAT´S WRONG WITH YOU in die Galerie im Kunsthaus Erfurt ein. Marc Jung, Künstler der Galerie, der im letzten Jahr bei der PREVIEW BERLIN seinen ersten und erfolgreichen Auftritt bei einer internationalen Kunstmesse hatte, zeigt neue Malerei, Zeichnungen und Installationen. Sieht man die Dynamik und Explosivität in den Arbeiten, seinen postabstrakten Expressionismus, würde man ihre Entstehung eher in Berlin oder London vermuten, statt in einem Atelier im Zughafen. So bezeichnet der dort ebenfalls ansässige Sänger und Songwriter Clueso die Arbeiten Marc Jungs als „crack popcorn mit willenskraft!“. Aber vielleicht sind es gerade die Beschaulichkeit und Ruhe der Thüringer Landeshauptstadt die diese kreative Schaffenskraft ermöglichen. Oder wie der Direktor der Kunsthalle Erfurt,  Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, das Werk von Marc Jung beschreibt: „Hier treten das Ich und das Andere, Regel und Anarchie, Harmonie und Störung in eine produktive Wechselwirkung, die im gelungensten Fall die Leichtigkeit eines Spiels hat - wie im Leben.“

Das Sammeln von Zitaten aus den unterschiedlichsten Quellen, wie der Musik, dem Fernsehen und Internet, der Werbung, den Nachrichten oder aus dem privaten Alltag, die Marc Jung seit Jahren in Skizzenbüchern festhält, ist ein wesentliches Element seiner Arbeit. Er nutzt sie als Ausgangspunkte, als sarkastische, selbstironische Gegenspieler zu den figurativen Elementen seiner Bilder oder einfach als Titel.

Das Hinterfragen des Mythos der Männlichkeit zieht sich durch die Arbeiten der aktuellen Ausstellung von Marc Jung. Die Zuschreibung männlicher Eigenschaften, dem kulturellen und sozialen Wandel unterliegend, ist von unterschiedlichsten Rollenerwartungen und Lebens-modellen geprägt. Die Suche nach gültigen Vorbildern erweist sich dabei als vermintes Terrain.  Körperbilder bestimmen den Alltag. Gibt es diesen Urtypus des Mannes in der heutigen Realität überhaupt noch? Oder hat sich das Ganze überholt und wir erleben nur noch das schwächelnde Nachahmen alteingesessener Klischees, die den Mann zum Mann machen sollen?