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Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1819-1861), Prinzgemahl der englischen Königin Victoria, zählt zu den bedeutendsten Männern des 19. Jahrhunderts. Wie kein anderer steht Prinz Albert für den deutsch-britischen Kulturaustausch und eine nach Frieden strebende Politik. Anlässlich seines 150. Todestages wird ihm erstmals in Deutschland eine Museumsausstellung gewidmet. Sie spürt seinem Wirken und seiner Wirkung anhand von Kunstwerken nach und vermittelt ein lebendiges Bild des Prinzen. Der Ausstellungstitel erinnert an die gerühmte Schönheit des Prinzen ebenso wie an die durch Albert und Victoria gezielt und sehr bewusst eingesetzten Bildnisse des Prinzgemahls und der königlichen Familie im erfolgreichen Bemühen um die Wiedergewinnung des Ansehens des britischen Königshauses bei der Bevölkerung. Herausragende Werke aus der Royal Collection, großzügige Leihgaben Ihrer Majestät Königin Elisabeth II., stehen im Mittelpunkt der Präsentation, stehen im Mittelpunkt der Präsentation, die zusammen mit Beständen des Britischen Museums, der Landesbibliothek und des Staatsarchivs Coburg die Bestände der Kunstsammlungen der Veste Coburg ergänzen.

Als Auftakt bietet die Ausstellung anhand der Zusammenstellung einer 1839 in Rom entstandenen Marmorbüste von Emil Wolff mit Bildnisminiaturen und späten Photographien die Möglichkeit, die Darstellung Alberts zwischen Wirklichkeitsnähe und Idealisierung zu studieren.

Der nächste Ausstellungsbereich ist dem Verhältnis von Albert und Victoria gewidmet, das insbesondere in gegenseitigen Geschenken zu besonderen Anlässen, Bildnissen oder Schmuckstücken zum Ausdruck kommt. Von exquisiter Qualität und hohem Symbolgehalt ist eine Schmuckgarnitur mit Orangenblütenmotiven, die Albert seiner geliebten Gattin von 1839 an verehrte.

Dem breiten Spektrum von Alberts Bild in der britischen Öffentlichkeit zwischen offiziellen Hofporträts und der Karikatur ist eine weitere Sektion gewidmet. Da sich Prinz Albert in alle Belange des öffentlichen Lebens in England einbrachte, war er für die Satire ein willkommenes Opfer.

Der vielleicht weitreichendsten Lebensleistung von Prinz Albert, der Realisierung der ersten Weltausstellung 1851 in London, ist eine weitere Ausstellungssektion gewidmet, in der Ansichten des Kristallpalastes und Beispiele des Kunsthandwerks, das damals präsentiert wurde, stellvertretend für Prinz Alberts Verdienste um Industrie und Kultur zu sehen sind. In Franz Xaver Winterhalters anlässlich der Eröffnung der Weltausstellung geschaffenem Familienbild „Der 1. Mai 1851“, einem zentralen Werk der Ausstellung, manifestiert sich Alberts Einfluss auf die Bildaussage durch künstlerische Überhöhung.

Rückzugsorte wie die Rosenau bei Coburg, Osborne House auf der Isle of Wight und das schottische Schloss Balmoral waren für Albert und Victoria von größter Bedeutung. In Aquarellen und Photos sollte die Erinnerung an sie bewahrt werden. Sie boten auch Gelegenheit zur eigenen Entwurfstätigkeit für Architektur und Kunsthandwerk sowie zur Ausübung der vom Vater ererbten Jagdleidenschaft.

Als „Die Kunst des Erinnerns“ ist das Ausstellungskapitel bezeichnet, das der Dokumentation dieser Rückzugsorte diente. Erstmals werden die beiden Alben mit insgesamt 120 Fotografien von Coburg und Gotha von Francis Bedford aus den Jahren 1857 und 1858 in der Ausstellung digital zugänglich gemacht.

Im Zentrum der Sektion „Vom Ritter zum Heiligen“ stehen ein Gedenkporträt Alberts für sein Sterbezimmer in Windsor Castle und eine Silberstatuette des „Heiligen Ritters“ Albert, die als Taufgeschenk für seinen Enkel Albert Victor gedacht war. Die darin zum Ausdruck kommende mittelalterliche Stilisierung pflegte schon Alberts Vater Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha.

Mit Ansichten vom Mausoleum in Frogmore, der St. Georgs-Kapelle in Windsor und von Beispielen der zahlreiche entstandenen Denkmäler zeigt die Ausstellung Victorias Intention, Albert privat wie öffentlich ein ewiges Andenken zu schenken.

In einer „Prinz-Albert-Lounge“ erlebt der Ausstellungsbesucher multimedial die Vielfalt der Bildnisse Alberts, hört Musik, die teils von ihm komponiert wurde oder auf ihn und Victoria bezogen ist und erfährt über Briefe und Tagebucheinträge viel über die Persönlichkeit der beiden. Die Texte wurden von Coburgerinnen und Coburgern vorgelesen.

Die Ausstellung wurde kuratiert von der Kunsthistorikerin Dr. Claudia Däubler-Hauschke.

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Prinz Albert
Ein Bild von einem Mann
Kuratorin: Claudia Däubler-Hauschke