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In diesem Sommer lädt das PROJECT SPACE FESTIVAL BERLIN zum dritten Mal dazu ein, Berlin über die experimentellen Praktiken seiner Projekträume kennenzulernen. Neben Projekträumen mit klassischem Raum, aber unterschiedlichsten Arbeitskonzepten, finden viele der Veranstaltungen auch an ungewöhnlichen Orten statt, wie z.B. in einem ehemaligen Wachturm, einem Verkehrsübungsplatz für Kinder oder einem verborgenen Berliner Ausgrabungsort.

Um gemeinsam mit Kulturbegeisterten und Berlin-Besuchern ausgewählte Räume der freien Kunstszene zu bereisen, nimmt sich das Festival den gesamten August Zeit. Täglich – vom 1. bis 31. August – erhält jeweils einer der in diesem Jahr ausgewählten Projekträume die Möglichkeit, innerhalb von 24 Stunden, eine Ausstellung, eine Performance oder ein partizipatives Projekt zu realisieren. Auf Überraschungen darf man außerdem gespannt sein. Es entsteht so ein Festivalprogramm, dass ebenso vielfältig wie die teilnehmenden Räume ist.

In den letzten Jahren ist das Selbstverständnis der selbstorganisierten Projektraum-BetreiberInnen spürbar gewachsen. Von außen wird deutlicher wahrgenommen, dass ihr Mut zum ästhetischen Experiment Impulse für neue Dialoge und Diskurse setzt. Oft bilden sie Nährboden für neue künstlerische Ausdrucksformen oder sind Seismograph für neue Tendenzen in der Kunstszene.

In diesem Jahr freuen wir uns deshalb, die folgenden 31 Projekträume vorstellen zu können, unter denen sich auch sechs Preisträger der diesjährigen Auszeichnung künstlerischer Projekträume und -initiativen der Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten befinden :

alpha nova & galerie futura | Apartment Project | Bruch & Dallas | centrum | Comedy Club | DISPLAY | District | Frankfurt am Main | Galerie BRD | grüntaler9 | insitu | Kinderhook & Caracas | KN – Kunst im Kontext | Kreuzberg Pavillon | KuLe | Labor Neunzehn | LAGE EGAL | La Plaque Tournante | Larrys Show | mp43 | Neue Berliner Räume | NON Berlin | NOTE ON | Radical Praxes / nationalmuseum | Raumerweiterungshalle | Santa Lucia | Schneeeule | Sonntag | Tacho | TOKONOMA | uqbar

Die Auswahl der teilnehmenden Projekträume wurde 2016 durch eine Fachjury bestehend aus Susanne Husse (Kuratorin), Radek Krolczyk (Autor, Kunstkritiker, Galerie K', Bremen), Hester Oerlemans (Künstlerin), Heiko Pfreundt (Project Space Festival) und Michael Schultze (Künstler) getroffen.

In Ergänzung zu den beiden Vorjahren, in denen sich das Project Space Festival ausschließlich als Tour zu den einzelnen Räumen präsentierte, hat sich das Team um die neue künstlerische Leitung von Marie-José Ourtilane und Heiko Pfreundt entschlossen, das Festivalformat komplexer zu gestalten und ertmals auch nach außen zu öffnen.

Die bislang auf Berlin eingeschränkte Auswahl der Teilnehmenden wird in diesem Jahr um vier überregionale Projekträume erweitert und wir freuen uns, dass Bruch & Dallas (Köln), TOKONOMA (Kassel), Comedy Club (nomadisch) und Galerie BRD (nomadisch) das Programm bereichern werden.

In diesem Jahr richtet das Festival zudem ein eigenes – digitales und reales Forum ein:

Der reale Ort, The Center of Minimum Distance wirkt auf den ersten Blick unscheinbar und unfertig – wie ein Projektraum – und wurde hinter dem Theaterhaus Berlin Mitte „errechnet“ – es ist tatsächlich die (mittels Computerprogramm) rechnerisch ermittelte geografische Mitte aus den Adressen aller Berliner Projekträume, die sich 2016 um die Teilnahme am Festival beworben hatten. Die Lage des Center of Minimum Distance lässt sich somit als kleinster gemeinsamer Nenner aller ausgewählten und nicht ausgewählten Projekträume in diesen Jahres betrachten. Das offene Gelände lässt sich frei betreten und bildet für einen Monat lang das Zentrum, einer in den letzten Jahren selbstbewusst in Erscheinung tretenden Peripherie aus verschiedenen Projekträumen. Während das Gelände der selbstgewählten Mitte des Festivals, in seiner Erscheinung so belassen wird wie es vorgefunden wurde, geht es im gleichnamigen Blog in einer Reihe von fortlaufenden Artikeln und Interviews investigativ um das Verhältnis von Projekträumen zu übergeordneten Strukturen, ihre gentrifizierungskritische und darüber hinaus politische Haltung zu Freiräumen innerhalb der Stadt, die Gestaltung von Arbeitsprozessen und ihre Positionierung außerhalb des Mainstreams.  

text zum bild:

Frankfurt am Main ist eine von KünstlerInnen betriebener Kunstraum in Berlin Neukölln. Die Ladengalerie befindet sich in einem ehemaligen Eiscafé, das zwölf Jahre lang leer stand. Das Programm konzentriert sich auf Einzelpräsentationen meist jüngerer, internationaler Künstler und Künstlerinnen und schafft eine Plattform der Sichtbarkeit – im Raum selbst und auf der Website –, die den Charakter eines Statements hat. Die geografische Referenz im Namen deutet auf die Idee der Dislokation hin, auf eine Art Heterotopia – das Zusammenfallen verschiedener Orte, sowie unterschiedlicher, künstlerischer Praktiken. Frankfurt am Main wurde am 25. Oktober 2013 von Emiliano Pistacchi und Anthony Salvador gegründete und eröffnete am 25. Januar 2014 mit der ersten Ausstellung.