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Mit der außergewöhnlichen Ausstellung "Quiet as it´s Kept", in der drei New Yorker Maler Arbeiten präsentieren, versucht der Kurator und Künstler DAVID HAMMONS den gängigen Diskurs um den angeblich übernationalen Charakter abstrakter Malerei zu hinterfragen.

Die Künstler Ed Clark, Stanley Whitney, Denyse Thomasos sind nämlich nicht nur abstrakte Maler, sondern auch Afroamerikaner. Alle drei leben in New York City. Obwohl diese Tatsachen nichts besonderes an sich haben, soll diese Ausstellung den in der Kunstöffentlichkeit oft ausgedrückten Gemeinplatz hinterfragen, der schwarze Künstler mit etwas in Verbindung bringt, das man "oberflächliche Narrative der afroamerikanischen Kunst" nennen könnte.

Nach Kurator David Hammons verfehlen diese Narrative oft die Tatsache, dass es einen anderen und bislang kaum untersuchten Zugang zu abstrakter Malerei geben könnte, der sich aus der Erfahrung ableitet, Afroamerikaner zu sein. Jeder der Künstler in Quiet as it´s Kept hat seine ganze Laufbahn über versucht, sich dem Blick derer zu entziehen, die die Definitionen "schwarzer" Kunst kontrollieren.

Clarks helle Gemälde strahlen eine absolute Freiheit aus. Sie werden oft mit einem Besen hergestellt, was auf eine Verkehrung des schichtspezifisch konnotierten Status dieses Werkzeugs hindeutet. Die Bilder vermitteln auch ein undeutliches Gefühl von spontaner Verspieltheit.

In Whitneys Malerei sind die bestimmenden Merkmale dagegen Farbe, Zufall und Architektur. Die scheinbar zufälligen Farbgitter erinnern an Muster, die manchmal von afroamerikanischen Textil- und Teppichkünstlern im Süden der Vereinigten Staaten verwendet werden.

Thomasos wiederum beschäftigt sich mit abstrakten Mustern, die ihre Dynamik beispielsweise aus der Struktur von Gefängnissen oder Sklavenschiffen beziehen, die bislang ausschließlich als Zeichen der Einschränkung gewertet wurden.

"Die Identität der schwarzen Kultur", schreibt der freie Kritiker Geoffrey Jacques in seinem Essay zur Ausstellung, "ist tief in experimentellen Praktiken verwurzelt". Dieser Aspekt schwarzer Identität ist zwar in der Musik und beginnend auch in der Literatur erkannt worden, fehlt jedoch fast gänzlich in den bildenden Künsten. Mit dieser Ausstellung will Kurator Hammons einen Diskurs zuspitzen, der seine Aufmerksamkeit auch auf die experimentelle Seite der visuellen Kultur von Afroamerikanern richtet.

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