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Raimer Jochims, geboren 1935 in Kiel, studierte von 1955 bis 1959 und 1965 bis 1968 Philosophie, Kunstgeschichte und Archäologie und promovierte über Konrad Fiedler.

Seit 1967 lehrte er an den Kunsthochschulen Karlsruhe und München, bis er 1971 dem Ruf an die Städelschule in Frankfurt am Main folgte. Dort war Raimer Jochims Rektor (1971 - 1985) und Professor für Freie Malerei und Kunsttheorie. 1997 wurde er emeritiert.

Mitte der 1950er Jahre beginnt auch seine Auseinandersetzung mit der Malerei. Zu Beginn als Autodidakt, entwickelt Raimer Jochims über die Jahrzehnte ein sehr eigenständiges und theoretisch fundiertes künstlerisches OEuvre.

Die Ausstellung in der RitterGallery zeigt eine Auswahl von Bildobjekten und Papierarbeiten, die representativ für das Werk Raimer Jochims stehen. Sie zeigen seine permanente künstlerische Auseinandersetzung mit den grundsätzlichen Fragen zur Farbe, zur Farbwirkung und Farbbedeutung sowie zum Farb-Formverhältnis. Charakteristisch für seine Bildobjekte ist die organische Form, die aus Spanplatten herausgebrochen wird. Die Bildflächen tragen schichtenweise Farbe, die lasierend oder pastos aufgetragen ein Farbrelief entstehen lassen, das alle Nuancen der Leuchtkraft, von luftiger Transparenz zu intensiver Dichte als Farbverlauf herausarbeitet.

Farbe, als plastisches Material begriffen, wird in Schichten aufgetragen und bearbeitet, sodass ein Farbkörper, ein plastisch oder perspektivisch wirkender Bildraum entsteht. Die Farbe erhält ihre eigentliche Leuchtkraft und Lebendigkeit durch die immer wieder durchscheinenden Einzelfarben, die an den Bruchkanten, quasi als Protokoll des Malvorganges, als Malschichten ablesbar sind.

Die Dynamik, die Raimer Jochims mittels chromatischer Malerei zwischen Farbe und Farbe sowie Farbe und Form im einzelnen Werk entwickelt, setzt sich in der Anordnung der Arbeiten fort.

Ausgehend vom Binnenereignis der Farben, inszeniert eine sich ständig neu in Beziehung setzende Bewegung im architektonischen Raum.