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Eröffnung Freitag, 28.11.2014 um 20 Uhr     Bei Italo Calvino ist zu lesen: „…dass man die Stadt niemals mit den Worten verwechseln darf, die sie beschreiben.“ Dennoch besteht das Buch „Die unsichtbaren Städte“, aus dem das Zitat stammt, aus einer Reihe von Versuchen, Orte zu verbildlichen. Sie werden durch die Wörter, die sie beschreiben, ersetzt. Die selbstreflexive Sprache des Autors erweist sich als symptomatisch für die letztliche Unerreichbarkeit dessen, was durch Erinnerung und Sehnsucht zurückgerufen oder sich ausgedacht wird.   Die Werke in der Gruppenausstellung Invisible Cities entwickeln sich aus Erzählungen, die autobiografisch oder nachempfunden sein können, jedoch in der Regel auf realen Erfahrungen basieren. Die dennoch fiktiv erscheinenden Welten, die sie präsentieren, werden durch den Materialprozess charakterisiert, der sie hervorbringt. Die befremdliche Silhouette eines unbekannten Tieres oder die angedeutete Weite einer unwirklichen Landformation besitzen oftmals einen einfachen und nüchternen Ursprung: einen präparierten Wolf oder ein kleines Stück Tonerde.   Jedes Werk wird zur Reise von einem bekannten zu einem unbekannten Ort, für den ein grobkörniges Einzelbild aus einem Film, die verwitterte Oberfläche eines Fundobjekts oder ortstypische Bezeichnungen eines verwendeten Textes Stufen, Wege und damit Orientierungspunkte bilden. In der Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Materialien, aus welchen die Kunstwerke bestehen, vermag sich der Betrachter einen imaginären Raum vorstellen. Allerdings kann nicht unbedingt davon ausgegangen werden, dass die materialbezogene Sprache in der Kunst ein zuverlässiges Fundament zum Träumen darstellt. Wie schon Calvino schreibt: „Es gibt keine Sprache ohne Täuschung“.   Kuratorinnen: Caroline Käding, Jennifer Trauschke   Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler: Camille Aurière (F), Lisa Biedlingmaier (CH), Petra Blocksdorf (D), Anne Carnein (D), Caroline von Gunten (CH), Maika Hassan-Beik (D), Jeanette Huss (F), Jeanice Keller (CH), Una Kim (D), Elsa Noyons (F), Jens Reichert (D), Pierre Soignon (F), Xuan Wang (D)