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In der Land Art wird die den Menschen umgebende Landschaft zum Medium der künstlerischen Formulierung. An die Stelle des zu behauenden Steines oder der zu bemalenden Leinwand tritt die natürliche Umgebung, die durch raumgreifende Eingriffe des Künstlers verändert wird.

Richard Longs künstlerisches Werk entwickelt sich ausgehend von konzeptionellen Wanderungen, die er in Form von Fotografien, bezeichneten Karten und Texten dokumentiert. Er erkundet unbewohnte Gegenden, markiert seine abgelaufenen Strecken und sammelt Holzstöcke, Steine oder andere Naturgegenstände. Er kennzeichnet die zurückgelegten Routen durch Zeichnungen auf der Erdoberfläche oder setzt aus Steinen Wegmale. An anderen Stellen hinterlässt er Zeichen in der Landschaft, indem er vorgefundene Materialien zu Grundformen anordnet: zu einem Kreis, einer Spirale oder einem Rechteck.

Richard Longs Werk thematisiert also den Schaffensprozess selbst als kontemplative Methode. Die ausgedehnten Wanderungen, das Zusammentragen von Steinen, das Zeichnen mit Flussschlamm sind Arten der meditativen Auseinandersetzung mit den Naturkräften. Der Künstler schafft auf diese Weise Formen, die in der Landschaft ein vergängliches Zeichen menschlicher Gestaltungskraft hinterlassen, im Galerieraum dagegen gewissermaßen einen Ausschnitt aus der natürlichen Landschaft repräsentieren.

Richard Long und Tony Cragg, beide mit dem Turner-Preis und dem Praemium Imperiale ausgezeichnet, kennen sich bereits seit vielen Jahren. Die Ausstellung bietet Tony Cragg Gelegenheit, einen Freund und Weggefährten im von ihm gegründeten Skulpturenpark Waldfrieden zu begrüßen.

"Mir gefällt, dass viele meiner Arbeiten vergänglich sind. Auf diese Weise sind sie humaner, ihr begrenztes physisches Dasein in der Welt ähnelt der Vergänglichkeit und der Realität menschlichen Lebens." Richard Long

Die Ausstellungen im Skulpturenpark Waldfrieden werden von Tony Cragg kuratiert.

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Richard Long
Skulpturen