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Richard Mosse nutzt für seine fotografischen Recherchen den heute nicht mehr verwendeten Infrarot-Farbfilm Kodak Aerochrome, der ursprünglich für die militärische Luftaufklärung entwickelt wurde. Er nimmt ein für das Auge nicht sichtbares Spektrum von Infrarotlicht auf und gibt grüne Landschaften in intensiven Lavendel-, Purpur- und Pinktönen wieder. In den späten 1960er Jahren wurde das Medium von Rockmusikern für die Gestaltung von Plattencovern eingesetzt und avancierte in diesem Zusammenhang nach und nach zur Farbpalette der psychedelischen Erfahrung.

Auf seinen Reisen im östlichen Kongo hat Richard Mosse Gruppen von Rebellen fotografiert, die in ständig wechselnden Allianzen nomadisierend in einer von Hinterhalten, Massakern, und systematischer sexueller Gewalt geprägten Kriegszone im Dschungel kämpfen. Mosse fand im Kongo eine verwirrende und unfassbare Konfliktsituation von solch krasser Realität vor, dass sie an die Grenzen jeglicher Beschreibung stößt. Mit Infra offeriert er ein radikales Umdenken hinsichtlich der Frage, wie ein so komplexer Konflikt wie der andauernde Krieg im Kongo beschrieben werden kann. Infra initiiert einen Dialog mit der Fotografie, der mit einer mitreißenden Meditation über ein gescheitertes Dokumentargenre beginnt und als bewegende Elegie für ein Land voll lebendiger Schönheit endet, das von einer unfassbaren Tragödie betroffen ist.

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Richard Mosse
Infra