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Zum zehnjährigen Jubiläum von Rimini Protokoll zeigt der Heidelberger Kunstverein im September 2010 die international erste institutionelle Einzelausstellung des berühmten deutsch-schweizerischen Theatermacher-Kollektivs. Die dokumentarisch angelegte Schau wirft einen Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft von Rimini Protokoll. Wichtige Stationen der letzten zehn Jahre werden beispielhaft durch einzelne herausragende Projekte wie zum Beispiel „Call Cutta in a Box“ oder „Hauptversammlung“ nachgezeichnet. Wie das Theater am Ende der nächsten Dekade aussehen könnte, wird Thema einer Schreibwerkstatt sein, zu der Rimini Protokoll die Heidelberger Bürger im August einlädt. Die Ergebnisse dieser kollektiven, utopischen Ideensammlung werden anschließend an der zentralen 150 qm großen Wand des Heidelberger Kunstvereins präsentiert. Die Ausstellung zeigt darüber hinaus Dokumentationen verschiedener Projekte.

Rimini Protokoll gründete sich im Jahr 2000 und arbeitet an der Schnittstelle von Theater und Kunst. Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel, die unter dem Label Rimini Protokoll in wechselnden Konstellationen agieren, sorgen als „Protagonisten und Begründer eines neuen Reality Trends auf den Bühnen“ (Theater der Zeit über Rimini Protokoll) weltweit für Aufsehen. Mit ihrem konzeptuellen Ansatz verlassen sie die klassische Bühnenwelt. Statt professioneller Schauspieler kommen in ihren Stücken Laien zu Wort, die wegen besonderer Fachkenntnisse oder Lebenserfahrungen ausgewählt werden; zuletzt etwa 100 Wiener, die in „100 Prozent Wien“* ihre Stadt während der Wiener Festwochen auf der Bühne repräsentierten, ein Projekt, das auch in der Heidelberger Ausstellung zur Geltung kommt.

Mit der Zusammenarbeit mit Rimini Protokoll setzt der Heidelberger Kunstverein konsequent seinen thematischen Schwerpunkt für 2010 und 2011 fort, in dem die Erkundung des Biografischen, Privaten, Individuellen im Mittelpunkt steht. Nach der „Perfekten Ausstellung“ (Mai-August 2010), die sich mit der Vermarktung von Künstlerbiografien befasste, bildet die Präsentation von Rimini Protokoll, in der die Ränder des Biografischen und Privaten neu justiert werden, einen weiteren Höhepunkt.

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