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Eröffnung: 26. April 2008, 17 Uhr

Pressetext:

Im Zentrum der konzentrierten Ausstellung steht das Gemälde Hommage à Blériot, ein herausragendes Werk im Schaffen des Künstlers, und in der Sammlung des Kunstmuseums ein Scharnierstück zwischen den grossen Schwerpunkten des Kubismus und des Expressionismus. Es verbindet die von ihm selbst so genannte „simultaneistische“ Farblyrik seiner abstrakten Werke mit gegenständlichen Bildmotiven zu einem farbintensiven retinalen Feuerwerk. Mit der Widmung an den Luftfahrtpionier Louis Blériot greift er ein Thema auf, das um 1910 die Menschen begeisterte und inspirierte.

Robert Delaunay (1885-1941) ist einer der ersten Künstler der Moderne, der geleitet von der reinen Wirkung der Farben und farbtheoretischen Überlegungen den Schritt in die Abstraktion vollzog. Seine Werke der Jahre 1912 bis 1914 – die Fensterbilder, die Disques und die Formes circulaires – übertreffen an abstrakter Konsequenz viele seiner Künstlerfreunde. Das Œuvre von Delaunay, der eine Leitfigur der künstlerischen Avantgarde in Paris war, handelt aber ebenso von der zeittypischen Faszination für die beschleunigte Wahrnehmung der Stadt und der technischen Errungenschaften, die diese Wahrnehmung begleiten und für die er eine neue künstlerische Sprache findet.

Die Ausstellung zeigt zahlreiche Vorarbeiten, Studien und Werke zu Hommage à Blériot. Dazu zählen die zweite Version des Gemäldes, die als Fragment erhalten ist, zwei Ölgemälde von kleinerem Format und ein Aquarell. Mit einigen herausragenden Leihgaben wie der Premier Disque und den Formes circulaires. Soleil et lune wird das Vokabular seines abstrakten Schaffens vorgestellt. Anderseits formt sich um die Präsentation im Salon des Indépendants, für den Hommage à Blériot geschaffen wurde, ein weiterer Fokus der Ausstellung mit der Gegenüberstellung der Hommage à Blériot und Sonia Delaunays Prismes électriques aus dem Centre Pompidou, Paris – ein Höhepunkt in der Zusammenarbeit des Künstlerpaares.

Abgerundet wird die Präsentation mit einer historischen Filmsequenz zu Blériots Kanalüberquerung und einem Raumabschnitt, in dem neben der Farbtheorie Chevreuls auch die vor kurzem abgeschlossene Restaurierung von Hommage à Blériot vorgestellt wird, sowie mit einem Raum mit Werken von Wassily Kandinsky, Fernand Léger und dem Futuristen Luigi Russolo.

Erstmals wird mit der Ausstellung Hommage à Blériot in diesem Umfang als Serie vorgestellt. Gleichzeitig wird die wechselseitig befruchtende Arbeitsweise in gegenständlichen und abstrakten Bildserien deutlich, die ihn als einen der wichtigsten Protagonisten der Avantgarde nach 1910 zeigt, mit einer immer noch unterschätzten Vorbildfunktion für viele Künstler der Zeit.

Die Ausstellung wird unterstützt durch: Dr. Fritz und Renate Gerber

Katalog Robert Delaunay. Hommage à Blériot. Kerber Verlag, Bielefeld. Beiträge von Roland Wetzel, Sigrid Schade und Amelie Jensen/Olivia Levental, ca. 112 Seiten, Deutsch-Englisch, ca. 90 Abb.

Im Rahmen der Ausstellung finden zahlreiche Veranstaltungen statt. Details unter www.kunstmuseumbasel.ch.

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Robert Delaunay
Hommage à Blériot
Kurator: Roland Wetzel
Kunstmuseum