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Die Ausstellung von Rüdiger Lainer wird an Hand von 6 Bauten und einer Sammlung von Projekten den Zusammenhang der Beziehung von Form und Inhalt mit der Topologie von Oberflächen und Körpern darstellen.

Atmosphärisch aufgeladene Schichten unterschiedlicher Tiefe bilden die Hülle der Gebäude und schließen Raum, Programm und Strukturierungsprinzip zur architektonischen Form zusammen. Es entstehen Strukturen, die, teilweise mehrere Meter tief, das Innere mit dem Äußeren verknüpfen, teilweise als dünne Schichten den Kontext uminterpretieren.

Diese als Ornament lesbaren Strukturen artikulieren als sinnliche Elemente Sprache, Form und Bedeutung. Das Ornament kann grundsätzlich angefügte Dekoration sein, mit eigener Autonomie und Ikonographie und keinem oder geringem Bezug zur daruntergelegten Struktur, so wie es Loos in seiner Schrift "Ornament und Verbrechen" von 1908 ablehnte.

Ornament kann sich aber auch, wie hier entwickelt, aus der Logik der Struktur und des Bauprogramms ableiten, ein spezifischer und einzigartiger Ausdruck der Differenzierung. Insofern wird das so interpretierte Ornament spannendes Element der Architektur, Mediator zwischen Nutzer und Objekt und schafft dadurch außergewöhnliche Wohn- und Aufenthaltsqualität.

Ein damit verbundenes Thema der gezeigten Projekte ist die Überlagerung des Künstlichen mit dem Natürlichen, das "Künstlich-Natürliche" und das "Natürlich-Künstliche", wachsende und erstarrte Fassaden, hängende Gärten und durchwegbare Farbräume - Natur in der Stadt, sowohl Stadtstruktur wie Gebäude bestimmend.

Durch die Installation von 1:1 Originalmaterialien in der Ausstellung soll der sinnliche Eindruck der realen Gebäude erfassbar werden. Das Architektonische wird durch das Atmosphärische angereichert. Die präsentierten Projekte, Wohn- und Bürohaus Boltzmanngasse/Wien, Wohnhaus Cobenzlgasse/Wien, Entertainmentcenter Gasometer/Wien, Um- und Zubau Büro- und Fitnesscenter Hütteldorferstrasse/Wien, Kinocenter Salzburg, Wohn- und Geschäftshaus Wiedner Hauptstrasse/Wien, haben unterschiedlichen Maßstab, vielfältigen Kontext, verschiedene Programme.

Zur Eröffnung sprechen Kristin Feireiss, Berlin; Dietmar Steiner (Mag.arch., Direktor des AzW), Martin Schwanzer, Wien.

Pressetext

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Rüdiger Lainer - Ornament und die Tiefe der Oberfläche
Aedes East