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MASCHINENHAUS M1 und M2

Ruinen der Gegenwart
22.10.2017 - 11.02.2018
Eröffnung: 21.10.2017, 17 – 21 Uhr

Unsere globalisierte Gegenwart kann als Zeitalter der Ruinen charakterisiert werden, denn überall sind wir von ihnen umgeben. Die Ausstellung Ruinen der Gegenwart befragt einerseits das immer wieder faszinierende ästhetische Potential von Ruinen, nimmt aber ebenso ihre politischen und wirtschaftlichen Ursachen sowie ihre Folgen unter die Lupe. Dabei wird auch eine historische Entwicklung nachgezeichnet: von der tradierten Idealisierung der Ruine als Quelle einer gedankenverlorenen Meditation über eine ferne Vergangenheit, zu einer der heutigen Zeit entsprechenden Ruineninterpretation, die präzise nach Entstehung und gegenwärtiger Bedeutung fragt.

Dass Ruinen heute anders zu ‚entziffern‘ sind als in der klassischen Ruinenbetrachtung, hat der Kunst- und Architekturhistoriker Robert Harbison bereits Anfang der 1990er-Jahre in seinem Buch The Built, the Unbuilt and the Unbuildable exemplarisch herausgestellt: „Nur selten ist bekannt, wie ein Gebäude zur Ruine wurde, und deshalb sehen wir darin einen einzigen, sich immer wiederholenden Prozess. Es ist überraschend, wenn man entdeckt, dass die zerrissene Ecke eines von einer Gasexplosion zerstörten Hauses sich als pittoresk erweist, genauso wie der Besuch eines von einem Erdbeben entvölkerten Dorfs. In solchen Fällen kam die Leere über Nacht, während sie in der Regel Ergebnis eines langwierigen Prozesses ist...“ Die Vielfalt heutiger Ruinen und ihre jeweils spezifischen kulturellen Resonanzen sind Thema der Ausstellung.

Eine Kooperation zwischen KAI 10 | Arthena Foundation, Düsseldorf und KINDL - Zentrum für zeitgenössische Kunst.
Die Ausstellung wird kuratiert von Julia Höner und Ludwig Seyfarth.
Eine Publikation ist im Kerber Verlag erschienen.
Die Ausstellung im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst wird unterstützt durch das Königreich der Niederlande.