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Wir freuen uns, Ihnen die schweizweit erste Ausstellung von Ryan Gander und George Henry Longly anzukünden.

Ryan Gander wurde 1976 in Chester (UK) geboren; er lebt und arbeitet in London und Amsterdam . Im Jahr 2005 gewann er mit dem Werk "Is his Guilt in You Too?" (study for a C ar in a field) den begehrten Baloise Art Preis an der Art 36 in Basel.

Ganders Oeuvre, welches durch eine Vielzahl formaler Mitteln geprägt ist, zeichnet sich durch konzeptuelle Rigorosität und visuelle Einfachheit aus. Seine Ambition ist es, durch spärliche und enigmatische Erzählstrukturen das tief menschliche Bedürfnis nach Erklärungen und Geschichten zu wecken. Ein ungeheuer diskursives Potential, das seinem Werk zugrunde liegt, fordert zu einem Balanceakt zwischen verschiedenen Assoziationsräumen auf und offeriert dem Publikum die Möglichkeit, aus eigener Kraft narrative Zusammenhänge zu erzeugen. Gander selbst sagt dazu: "Es gibt so viele Antworten auf irgendeine Frage, es wäre ganz einfach nicht interessant, durch den Vorschlag einer definitiven Auflösung die Lesart einzuengen" und: "mein Vorgehen ist eigentlich sehr katalytisch in Bezug auf das Generieren von Antworten. Nur geht es nicht um meine Antworten. Letzten Endes ist das nicht meine, sondern die Arbeit des Betrachters."

George Henry Longly, 1978 in UK geboren, studierte an der Sheffield Hallam University in Sheffield und am Central Saint Martins College of Art and Design in London. Im Jahr 2004 wurde ihm das AHRB Postgraduate Funding zugesprochen. Er lebt und arbeitet in London. Longlys installative Kunst orientiert sich unter anderem an der kontemplativen Ästhetik der amerikanischen minimalistischen Skulptur der 60er Jahre, sprengt diesen Rahmen jedoch, wie er selbst sagt, zugunsten einer Auseinandersetzung mit Themen wie Objektivität und Subjektivität, ästhetischen Wertvorstellungen und dem Umgang mit projekt-basierter Kunst. Dabei interessiert ihn vor allem das Wesen der Informationsübertragung. Zwischen den einzelnen Werkstücken, die sich gegenseitig sowohl ergänzen als auch kontrastieren, entfaltet sich ein aussersprachlicher Dialog, der durchaus paradoxer oder auch polemischer Natur sein kann – und idealerweise auch sollte.

Der assoziative Reichtum, der sich durch eine gewollte Mehrdeutigkeit entfaltet, ist dann auch die geistige Verwandtschaft zwischen den beiden präsentierten Künstlern. Indem Information sowohl kaschiert als auch enthüllt wird, sieht sich der Betrachter einer ausgesprochen anregenden Ungewissheit ausgesetzt.

Die Vernissage findet am Samstag, 13. Mai 2006 von 17 - 20 Uhr, in Anwesenheit der Künstler statt.

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