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Salla Tykkä wurde 1973 in Helsinki geboren. Zwei der jüngsten Gruppenausstellungsprojekte, an denen sie sich beteiligte, waren die Biennale in Venedig 2001 und Greyscale/CMYK (Tramway, Glasgow, 2002; Royal Hibernian Academy, Dublin, 2003). Die Ausstellung in der BAWAG FOUNDATION in Wien stellt eine Auswahl von vor kurzem in einer Personale der Kunsthalle Bern gezeigten Werken vor, die im Gefolge der Premieren verschiedener Filme der Künstlerin in London, Helsinki und Dublin und einer Einzelausstellung in der Galerie Yvon Lambert in Paris stattfand.

Nach Beginn ihres Studiums an der Akademie der bildenden Künste in Helsinki im Jahr 1995 fing Tykkä mit Fotografie zu arbeiten an und benutzte diese als kathartisches Mittel, um sich mit ihrer Magersucht auseinanderzusetzen, was sie schließlich zu Experimenten im Film- und Videobereich führte. Mit den beiden 16-mm-Filmen Bitch: Portrait of the Happy One (1997) und Power (1999) ließ Salla Tykkä die Phase ihrer frühen Arbeiten hinter sich. Während sich Bitch: Portrait of the Happy One mit dem falschen Glück einer schönen Frau in einer Glitzerwelt befasst, thematisiert Power den Konflikt zwischen den Geschlechtern in Form eines Boxkampfes. Zu jedem der beiden Werke gibt es – was inzwischen zu einer Art Markenzeichen der Künstlerin geworden ist – eine Serie von Fotografien sowie eine mitreißende Filmmusik, die der Popwelt oder, wie im Fall von Power, dem Boxerfilm Rocky entnommen ist.

Seit dem Jahr 2000 arbeitet die Künstlerin an einer Filmtrilogie, die aus Thriller (2001), Lasso (2000) und Cave (geplante Fertigstellung 2003) besteht. Jeder der Filme spielt mit einem bestehenden Genre, mit Horrorfilm, Western beziehungsweise Science-Fiction-Film. In ihrer Ausstellung in der BAWAG FOUNDATION zeigt Tykkä die ersten beiden Filme der Trilogie sowie damit in Zusammenhang stehende Fotoarbeiten. Erwartungsgemäß hat die Filmmusik für jede der beiden Arbeiten mit Filmen des betreffenden Genres zu tun; die Künstlerin setzt sich mit den Möglichkeiten von Musik auseinander, um bestimmte Gefühle hervorzurufen.

Der Titel der Ausstellung Pain Pleasure Guilt ist auch der Titel einer Serie mit fünf Fotografien, die zur selben Zeit wie Lasso entstanden sind. Die junge Frau, die im Mittelpunkt der Serie steht, ist die Künstlerin selbst, die einmal bedrohlich (hinter einem Vorhang mit einer Waffe in der Hand) und dann wieder sexualisiert präsentiert wird, wenn man ihren von Akupunkturnadeln durchbohrten nackten Körper sieht, während im Hintergrund ein allem Anschein nach pornografischer Film läuft. Es ist diese Verbindung von komplexer weiblicher Identität, gefühlvollem Ton und der Fähigkeit, die visuellen Erwartungen der Betrachter zu konterkarieren, die Salla Tykkäs Arbeiten so überzeugend machen. Rebecca Gordon Nesbitt

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Salla Tykkä - Pain Pleasure Guilt