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SARAH RYAN beschäftigt sich seit längerem intensiv mit Lenticular- techniken und ist eine der wenigen KünstlerInnen, die mit digitaler Lenticular-Fotografie arbeiten. Die so erzeugten Bilder vermitteln einen optischen Effekt von Dreidimensionalität und/oder einen Bewegungsfluss innerhalb des Bildes. Lenticularbilder, die unter der Bezeichnung “Wackelbilder” bekannt sind, finden sich im Alltag vor allem als 3D-Postkarten und auf Souvenir- oder Geschenkartikeln. Im Bereich der künstlerischen Fotografie eröffnet die digitale Lenticular-Technik vielerlei Möglichkeiten. Diese Technik und insbesondere deren Eigenschaft, die Dinge leicht ‘unstatisch’ und wie im Fluss befindlich wirken zu lassen, nutzt Sarah Ryan, um den Betrachter mit ihren Arbeiten, die ganz unspektakuläre Motive festhalten, zu einer anderen Art des Sehens zu inspirieren. Ryan hält die Bilder ‘auf Distanz’ zum Betrachter, und erzeugt so mehrdeutige Situationen, die unterschiedlichste Lesarten zulassen. Mit „the clearing“ schuf Ryan eine Reihe neuer Arbeiten, die sich nur zögerlich erschließen und den Prozess des Sehens und des ‚Dechiffrierens’ gezielt verlangsamen sollen. Die Dichotomie von Fühlen und Denken, die das Lenticular-Medium mit seiner ‚Unschärfe’ und dem Streben nach Tiefe im Sinne der Künstlerin bestens abbildet, spiegelt sich auch im Titel, den Ryan für die Ausstellung gewählt hat: "the clearing" bezeichnet einerseits die "Lichtung" (im Wald) im Sinne eines physischen Licht-Werdens und andererseits die Schaffung eines Leerraumes sowie den mentalen Prozess der "Klärung".

Sarah Ryan ist Stipendiatin des Australia Council for the Arts, Sydney im Rahmen des Internationalen Atelierprogramms.

Sarah Ryan – "the clearing" 2. – 17. Mai 2009, Studio 3 Eröffnung: Donnerstag, 30. April 2009, ab 19 Uhr