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Eröffnung: 10. Oktober 2009, 18 Uhr in den Kunstsammlungen Chemnitz

Die Kunstsammlungen Chemnitz zeigen einen Teil ihrer Schenkungen und Neuerwerbungen. Es werden Ausstellungen mit den Künstlern Olaf Rauh, Jörg Immendorff, Carlfriedrich Claus und Guillermo Deisler präsentiert.

OLAF RAUH. PLAYGROUNDS Olaf Rauh (*1968) zeigt in den Kunstsammlungen Chemnitz seine komplette Serie "playgrounds", die aus 12 großformatigen Lambda-Prints besteht. Eine dieser Arbeiten schenkte der Künstler 2008 den Kunstsammlungen Chemnitz. Entstanden ist "playgrounds" im Herbst 2001 in der Lower East Side in New York City. Olaf Rauh untersucht in diesem Fotozyklus Orte des Spiels. Er umkreist sie mit Medien des digitalen Zeitalters und zeigt sie als Schnittstelle von gesellschaftlicher und virtueller Realität. Inhaltliche Informationen reduzieren und formieren sich dabei zu simplen Architekturmodellen. Olaf Rauh möchte dieses radikal Künstliche, das Artifizielle in der vermeintlich objektiven Widerspiegelung der Wirklichkeit offen legen. Deshalb arbeitet er mit einem speziellen Lamda-Hochglanz- Film, der die Bildoberfläche wie unter einer Plastikschicht erstarren lässt. Zudem zeigt Olaf Rauh seine Fotos in ihrer medialen Gebundenheit - wie auf einem Computerbild- schirm mit all den feinen Netz- und Gitterstrukturen, die den Monitor überziehen.

JÖRG IMMENDORFF. Alter Ego Jörg Immendorff (1945 - 2007) gehört zu den bekanntesten Malern in Deutschland. Insbesondere mit dem Bilderzyklus Café Deutschland aus den späten siebziger Jahren eroberte er sich einen Platz in der jüngeren Kunstgeschichte. Als seltsame Gestalten bevölkern ab 1985 dieMaleraffen seine Leinwände. Für Jörg Immendorff ist der Affe die zentrale Symbolfigur, der man in seinen Werken immer wieder begegnet. Der Maleraffe dient Immendorff dabei als Parodie seines Selbst, als Zurücknahme seines eigenen Künstleregos. Ebenso wie der Affe, ist die Malerbiene, die Immendorff ab 1991 in seinen Werken darstellt, eine weitere Facette seines Alter Egos, auch sie repräsentiert den Künstler und agiert in den Bildern an seiner Stelle. Das Motiv der Biene steht dabei als metaphorisches Selbstporträt (Imme). Gezeigt werden in JÖRG IMMENDORFF. Alter Ego Arbeiten aus unterschiedlichen Serien des Künstlers.

CARLFRIEDRICH CLAUS Seit den frühen 1950er Jahren hat Carlfriedrich Claus (1930 - 1998) ein visuelles Werk entwickelt, das grafische und bildhafte Assoziationen gleichermaßen weckt. Der Künstler gilt als einer der Mitbegründer der visuellen Poesie. Die Kunstsammlungen Chemnitz bewahren in der Stiftung Carlfriedrich Claus-Archiv seinen Gesamtnachlass; aus diesem reichen Fundus werden Hauptwerke in einer Kabinettausstellung präsentiert. Korrespondierend dazu werden zwei Mischtechniken vonGuillermo Deisler (1940 - 1995) gezeigt, die erst in diesem Jahr mit Hilfe der Stadtwerke Chemnitz AG erworben werden konnten. Der chilenische Künstler, der nach dem Militärputsch 1974 ins Exil gehen musste und seit 1986 in Halle lebte und arbeitete, war international aktiv im Netzwerk von Fluxus und Mail Art. Vernetzt mit den Exponenten der konkreten und experimentellen Poesie, stand er auch mit Carlfriedrich Claus in einem jahrzehntelangen Briefwechsel.

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Schenkungen und Neuerwerbungen der Kunstsammlungen Chemnitz

Olaf Rauh "playgrounds"
Jörg Immendorff "Alter Ego"
Carlfriedrich Claus