press release only in german

Sean Scully (*1945) zählt seit mehr als zwanzig Jahren zu den Repräsentanten einer bewusst an die klassische Moderne anknüpfenden, den autonomen Ausdrucksqualitäten der Farbe verpflichteten Malerei.

Die Ausstellung des Kunstmuseum Liechtenstein zeigt das Frühwerk des Künstlers in Zusammenhang mit den späteren Werkgruppen. Der Fokus liegt dabei auf dem konstruktiven, im weiteren Sinne architektonischen Charakter der Farbe. Während sie bis Ende der siebziger Jahre einer strengen Bildstruktur unterworfen ist, entfaltet sie seit Anfang der achtziger Jahre eine malerischhaptische Qualität. Auch der Bildträger bekommt eine aufwendig gegliederte architektonische Gestalt, zu der die Farbe, sei es in Form von Streifen oder Feldern, ein lebendiges Wechselspiel eingeht. Im Verlauf der neunziger Jahre beruhigt sich die Architektonik des Bildträgers. Die Farbe bewahrt jedoch ihre malerische Freiheit und konstituiert fortan das Bild als solches – seine stoffliche, strukturelle und räumliche Erscheinung. Anhand ausgewählter und zum Teil erstmals öffentlich gezeigter Werke aus allen Schaffensperioden des Künstlers offenbart diese Ausstellung einen Aspekt im Schaffen Scullys, der bislang wenig Beachtung gefunden hat und gleichwohl von grosser Bedeutung für die Entwicklung des Œuvres ist.

Pressetext

only in german

Sean Scully - Die Architektur der Farbe